Gelsenkirchen. . Unter dem Motto “Kick Deine Stadt an die Spitze!“ gastierte die Postbank Städte-Tour am Samstag auf dem Neumarkt. Die Bank vereilte dabei 1000 Fußbälle und animierte die Passanten, sich im Ballhochhalten zu versuchen.
Eine Menschentraube bildete sich auf dem Neumarkt mitten in der Innenstadt. Es gab etwas umsonst – jedoch nicht ganz ohne Gegenleistung. Der Sponsor des Fußballclubs Borussia Mönchengladbach – Schalke-Gegner am gestrigen Sonntag – fuhr mit seinem gelb-blauen Truck vor. Beladen war dieser mit unzähligen Fußbällen.
Die Aufgabe der Passanten und Fußballfans, die mal zufällig, mal extra für dieses Ereignis gekommen waren, bestand nun darin, den Ball innerhalb von einer Minute so oft wie möglich hoch zu halten. Als Tipp gebender Profi stand der Schalker-Eurofighter von 1997, Olaf Thon, zur Seite. „Du musst beide Hände frei haben, wenn du den Ball öfter hochhalten möchtest – so hältst du die Balance“, sagte er zu Kennet Kappmann (10).
Tipps vom Fachmann
Der Gelsenkirchener Nachwuchskicker war mit seinen Eltern extra für dieses Ereignis zum Neumarkt gekommen. „Kennet ist beim Fußballtraining immer etwas faul und hat für die Ferien die Aufgabe bekommen, zu üben, den Ball mindestens zehn Mal hochhalten zu können“, erzählt sein Vater Lars Kappmann, „da hat es ihm natürlich sofort zugesagt, hier mit zu machen und dann auch noch von einem Fachmann Tipps zu bekommen.“
Die aktive Zeit dieses Fachmannes hat der junge Schalke-Fan, der in der E-Jugend bei Rot-Weiß Essen kickt, jedoch gar nicht mehr mitbekommen. Dennoch weiß er, dass er einen echten Profi vor sich hat und holt sich nach der Lehrstunde fix ein Autogramm auf den Ball, den er als Werbegeschenk behalten durfte.
Thon für viele immer noch Schalkeheld
Kennets Bestleistung im Ballhochhalten liegt bei 32. „Ich habe auch mal mit Papa im Garten geübt“, sagte er. Am Samstag schaffte er elf Mal – Altmeister Olaf Thon peilte die Hundertermarke an. „Es kann aber auch sein, dass ich nur noch 60 bis 70 schaffe“, sagte er grinsend.
Neben einigen Passanten, die zufällig stehen blieben oder Frauen, die in Sandalen ihre Kick-Künste unter Beweis stellten, waren auch diejenigen gekommen, für die Olaf Thon noch immer Schalkeheld ist. So fragte eine Frau ganz aufgeregt: „Ist denn der Olaf Thon noch da?“ Eine Helferin der Aktion grinste nur und antwortete: „Ja, der steht hinter ihnen.“ Als die Frau sich umdrehte und einen Freudenschrei ausstieß, strahlte an diesem verregneten Nachmittag zumindest ein Gesicht – wenn es auch nicht das der Sonne war.