Gelsenkirchen. .
Gelsenkirchens Schulen sind in den Sommerferien eine einzige Großbaustelle. Eigentlich ist das nichts Neues, denn in allen Städten des Landes werden die großen Ferien gern für Arbeiten im und am Gebäude genutzt. In diesem Jahr geht es aber richtig rund. Knapp eine Million Euro werden in den großen Ferien investiert.
Eine ganz besondere Baustelle steht unter der Leitung von Ihsan Sahin. Für die Albert-Schweitzer Schule, eine Förderschule an der gleichnamigen Straße, wird ein Schwarzlicht-Theater gebaut. Allerdings nicht im eigentlichen Gebäude der Förderschule, sondern in der direkt benachbarten Grundschule.
„Das ist hier schon länger so, dass die Förderschule Teile des Gebäudes der Grundschule nutzt“, erklärt Sahin. Ziemlich unscheinbar wirkt das Ganze. Am Türschild steht noch immer „Lehrküche“, hinter der Tür wird’s dunkel. Ziemlich dunkel sogar. Dicke Schallschutz- und feuerbeständige Vorhänge verdunkeln die Fenster, ein 16m² großes Podest ist die Bühne. Davor ein kleiner Zuschauerbereich, dahinter der Backstage-Bereich. „Es gibt an der Förderschule eine Lehrerin, die schon vor einiger Zeit das Projekt ins Leben gerufen hat. Jetzt wird das alte Theater durch ein professionelles ersetzt“, so Sahin.
Feuerlöscher muss rot bleiben
Bereits in der letzten Schulwoche haben die Bauarbeiten, die rund 20.000 Euro kosten, begonnen. Hinzu kommen 4000 Euro für die Möbel, die noch in den Garderoben-Bereich kommen. „Ich denke, dass es ab Oktober hier richtig losgehen kann mit den Theaterstücken“, sagt Sahin. Eine Rampe für Rollstuhlfahrer haben die Konstrukteure ebenso bedacht wie den rutschfesten Bodenbelag, damit die Gefahren im Dunkeln möglichst gering sind. Die Lichtschalter sind ebenso schwarz angepinselt wie der Feuermelder unter der Decke. Lediglich der Feuerlöscher wird ein Farbtupfer sein. „Der muss rot bleiben“, erklärt der Bauleiter.
Das Schwarzlichttheater für die Albert-Schweitzer-Schule ist nur eine von zehn Baustellen, die Ihsan Sahin dieser Tage betreut. Er und seine Bauleiter-Kollegen arbeiten auf Hochtouren. An 24 Schulen im gesamten Stadtgebiet wird gebaut, saniert, gestrichen und modernisiert. Besonders Baumaßnahmen für Offene Ganztagseinrichtungen finden sich oft auf der Liste der Bauvorhaben.
Sommerferien sind die beste Zeit
„In den Sommerferien ist die beste Zeit auch für größere Arbeiten. Diesmal haben wir aber mehrere Baustellen dabei, die derart viel Zeit in Anspruch nehmen, dass sie erst in den Herbstferien fertiggestellt werden können“, erklärt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Eine der aufwendigsten Baustellen findet sich am Berufskolleg an der Goldbergstraße. Rund 200.000 Euro kosten die Sanierungsarbeiten am Beton und der Austausch der Fenster. Auf Rang zwei mit 150.000 Euro liegt die Mulvany Realschule, Hagemannshof. Hier wird das Dach aufwendig saniert.
Die dritt-teuerste Baustelle findet sich in der Realschule an der Mühlenstraße. Das Dach wird neu abgedichtet, der Bereich für Naturwissenschaften muss saniert und Einrichtungen für den Ganztag hochgezogen werden. Kosten: rund 100.000 Euro. Trotzdem gut angelegtes Geld. Investitionen in Bildung gehen in die Zukunft der Stadt!