Gelsenkirchen. .
Was wird aus dem Stadtbauraum? Diese Frage stellt sich immer dringlicher Elke Schumacher, die für das Veranstaltungsmanagement der ehemaligen Zeche Oberschuir zuständig ist. Ende des Jahres läuft die Nutzung durch das Europäische Haus der Stadtkultur aus. Der noch bestehende Förderverein der Galerie Architektur und Arbeit Gelsenkirchen (GAAG) hofft jetzt auf einen neuen Träger.
„Mein schöner Pütt“, sagt Elke Schumacher, die auch im Vorstand des Fördervereins ist. „Am 31. Dezember 2011 ist Schicht im Schacht – im wahrsten Sinne.“ Etwa 200 Veranstaltungen pro Jahr finden an der Boniverstraße 30 in der Feldmark statt: Fachtagungen, Kongresse, Ehrungen, Schulungen oder Bankette. Am Sonntag eröffnet die Schalker Fan-Initiative eine Foto-Ausstellung im Stadtbauraum. Auch städtische Veranstaltungen finden häufig in der Maschinenhalle mit dem angrenzenden Turmzimmer statt.
Ohne öffentliche Zuschüsse ist Stadtbauraum nicht mehr zu stemmen
Aktueller Träger der Immobilie in GGW-Besitz ist seit 2002 die Initiative Stadtbaukultur NRW, deren Trägerschaft von vornherein auf 10 Jahre angelegt war. Und ohne die öffentlichen Zuschüsse, die Ende des Jahres verebben, seien die immensen Betriebskosten des Stadtbauraums nicht mehr zu stemmen. „120 000 Euro jährlich braucht man, um dieses Haus zu bespielen“, sagt Elke Schumacher. Die Einfachverglasung der denkmalgeschützten Maschinenhalle sorgt für enorm hohe Heizkosten. Die Summe für eine überfällige Renovierung beläuft sich zudem auf etwa eine halbe Million Euro, habe ein Architekt schon vor Jahren gemutmaßt. „Der frühere Förderverein ist am Betriebskostenapparat ausgeblutet“, sagt Elke Schumacher, die im Stadtbauraum auch eine Auszubildende beschäftigt, die ihre Ausbildung an einer anderen Stätte fortsetzen müsste.
Eine private Nutzung ist durch die öffentliche Bezuschussung bis 2017 ausgeschlossen. „Wer soll es übernehmen?“ – Die Veranstaltungsmanagerin ist ratlos. Die Stadt ist klamm, auch eine neue Initiative im Rahmen der Stadtbaukultur als eventueller neuer Träger ist nicht in Sicht.
„Wir haben tolle Veranstaltungen gehabt. Alles tolle Dinge, aber viele Non-Profit-Geschichten.“ Die Mieteinnahmen gehen an den Träger. Elke Schumacher hofft auf eine neue Initiative, die ein wenig „Geld in die Hand“ nimmt.