Gelsenkirchen. . Bei einem Aktionstag warnten Polizei, Bogestra und Kommunaler Ordnungsdienst vor Taschendieben und gaben Tipps.
Nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon ist es passiert. Dann wird mit Entsetzen festgestellt: das Portemonnaie fehlt. Die Tricks von Taschendieben sind gerissen und werden von ihren Opfern oftmals gar nicht bemerkt.
Zur Vorbeugung von Taschendiebstahl veranstaltete die Landes- und Bundespolizei zusammen mit dem Kommunalen Ordnungsdienst und der Bogestra unter dem Motto „Gemeinsam für Ordnung und Sicherheit“ vergangene Woche einen GeOS-Aktionstag im Hauptbahnhof. „Der Bahnhof ist ein problematischer Bereich“, erklärt Hans-Jürgen Fleischmann, Kriminalhauptkommissar der Polizei Gelsenkirchen. Klar, dass der Bahnhof ein beliebter Ort für kriminelle Machenschaften ist, denn hier ist das Getümmel und Gedränge der Menschen besonders groß.
Die vier A's der Taschendiebe
Taschendiebe suchen körperliche Nähe und um diese herzustellen, lassen sie sich einiges einfallen. „Vom Rolltreppentrick über den Anrempeltrick oder den Drängeltrick bis zum Beschmutzertrick haben die Taschendiebe so ihre Maschen und das sind noch längst nicht alle“, sagt Polizeioberkommissar und Bürgerkontakt-Beamter Roland Stiffel von der Bundespolizei. Sie bieten übersteigerte Hilfsbereitschaft an, fragen nach dem Weg und verwickeln ihre Opfer damit in fadenscheinige Gespräche. „Bei der Vorgehensweise von Taschendieben kann man sich gut die vier A’s merken. Zuerst kommt das Ausspähen, danach wird das Opfer abgelenkt, dann erfolgt die Aktion und zum Schluss der Abtransport“, fügt Stiffel hinzu. Taschendiebe beobachten ihre Opfer lange und genau und arbeiten meist in Gruppen. Der Erste lenkt das Opfer ab, der Zweite stiehlt die Beute und gibt sie an den Dritten weiter, der damit verschwindet.
Aber was tun, um sich vor solchen Taschendieben zu schützen? „Generell gilt, immer aufmerksam sein. Geld und EC-Karten am besten getrennt voneinander aufbewahren, damit nicht direkt alles verloren geht“, rät Stiffel. Wenn Führerschein und Ausweis neu beantragt und Kreditkarten gesperrt werden müssen, ist das nicht nur ärgerlich, sondern auch kostspielig.
"Taschendiebstahl ist eine großes Problem"
„Ein Brustbeutel ist sehr gut. Und sowieso nicht mehr Bargeld mitnehmen, als nötig“, empfiehlt er. Taschen sollten unter dem Arm getragen werden, Männer sollten hintere Hosentaschen zuknöpfen. „Rucksäcke werden gerne mit einem scharfen Messer aufgeschlitzt“, sagt Stiffel.
Zu den Opfern zählen besonders ältere Menschen. Aufgepasst werden sollte bei jeder Art von Menschenansammlungen wie zum Beispiel bei beim Ein- und Aussteigen in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Kaufhäusern, auf Flohmärkten oder auf Rolltreppen.
„Taschendiebstahl ist ein großes Problem. Derzeit sind die Zahlen aber rückläufig“, freut sich Kriminalhauptkommissar Fleischmann. „Damit das so bleibt, müssen wir weiter Aufklärungsarbeit leisten.“ Denn die Hauptsaison für Taschendiebe kommt erst noch - auf Weihnachtsmärkten wird nämlich am meisten geklaut.