Gelsenkirchen. .

Wenn alte Industriekulissen bei Nacht zu neuem Leben erwachen, wenn Kokereien, Zechen, Halden und Kanäle in ein magisches Licht eingetaucht zig Tausende von Menschen anlocken, wenn die Nacht zum Tag wird, dann legt das Ruhrgebiet mal wieder eine Extraschicht ein. Die Nacht der Industriekultur bleibt Kult, auch im Jahr Eins nach der Kulturhauptstadt. Am 9. Juli ist es wieder soweit.

Im Gelsenkirchener Amphi-Theater am Rhein-Herne-Kanal stellten die Macher der nunmehr 11. Extraschicht das Gesamtprogramm vor. Einmal mehr ein Event der Superlative. Mit einem Gesamtbudget von 1,5 Millionen stellte die Ruhr Tourismus GmbH gemeinsam mit zahlreichen Partnern ein Programm aus über 200 Veranstaltungen in 22 Städten zwischen Duisburg und Hamm zusammen. Mit dabei: über 1000 Künstler.

Zu den Stars der Nacht gehören der blaubärtige Horster Kunstkoloss Herkules von Markus Lüpertz auf dem THS-Gebäude, der Nordsternpark mitten im Emschertal und das Gelände des Consol-Theaters in Bismarck.

Den Mimen des Improtheaters „Placebo“ kommt der Kunstriese gerade recht. Sie werden den heftig umstrittenen Helden in der THS-Lounge im Nordsternpark spielerisch und ein wenig ironisch umkreisen, bevor die Skulptur nach Einbruch der Dunkelheit plötzlich in einer Film- und Rauminszenierung zu Leben erwacht.

Nacht der Industriekultur

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Seit 2010 kennt sie fast jeder, die Street art-Künstler von „Urbanatix“. Um 22 und um 24 Uhr zeigen sie ihre atemberaubenden Shows auf der Bühne des Amphitheaters am Kanal.

„Flying Fire Fusion“ demonstrieren im Biergarten Heiner’s die furiose Verschmelzung von Lichtshow und Feuer. Heiße Jonglagen animieren das Publikum zum Mitmachen. Im Bergbaustollen darf sich jeder mal wie ein Kumpel fühlen.

Jede Menge Theater, Lieder und Licht-Projektionen warten auf die Extraschichtler, wenn sie das Consol-Gelände an der Bismarckstraße erreicht haben. Von 18 bis 2 Uhr in der Nacht werden in einer Revue an unterschiedlichen Orten überraschend Kinderbuchklassiker wach. Einige Figuren laden gar zum Mitsingen, Mittanzen und Mitspielen ein.

"Bergbaubeats’n’Bilder"

Spannend wird es ab 22 Uhr, wenn sich die Außenwand der Hängebank in eine riesige Projektionsfläche für Illuminationen verwandelt. Unter dem Motto „Bergbaubeats’n’Bilder“ konzipiert Jan Pauly eine Live-Collage aus Sounds und Bildern. Ein akustisch-visuelles Erlebnis voller Bergbaugeräusche, Zitaten aus alten Filmen und klassischen Liedern der Kumpel.

Da in diesem Jahr auch das Dortmunder Fußballstadion Spielstätte ist, schlug Jürgen Fischer von Ruhr.2010 gestern im Nordsternpark vor: „Warum sollte im nächsten Jahr nicht auch die Arena des Pokalsiegers dabei sein?“

Joachim Hampe, Stadtrat und Wirtschaftsförderer, hörte es sicherlich gerne. Er würdigte die Extraschicht als echten „Feiertag für alle Ruhries“. Und vielleicht, kündigte er an, steigen zur Extraschicht noch einmal zwei gelbe Schachtzeichen in den GE-Himmel.

Extraschicht von oben

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