Es kommt nicht alle Tage vor, dass Menschen kollektiv zu Boden schauen. Kritisch, aufmerksam, angetan, skeptisch, in jedem Fall aber höchst interessiert. Dieser Mittwoch war nicht irgend ein Tag. Es ging immerhin um die optische Zukunft des Heinrich-König-Platzes und der Ebertstraße.
Beide Flächen sollen zur geplanten Fertigstellung des Hans-Sachs-Hauses im Frühjahr 2012 ebenfalls in neuem Glanz erstrahlen. Die Projekte im nördlichen Bereich des Stadtumbaugebiets City bieten nach Worten von Stadtbaurat Michael von der Mühlen „die einmalige Chance, die historische Mitte Gelsenkirchens städtebaulich neu zu definieren“.
Möglichkeiten der Bepflasterung hat ein Team aus dem Berliner Büro Sattler und der Hamburger arbos gemeinsam mit dem Architekturbüro gmp (zuständig für das Hans-Sachs-Haus) erarbeitet. Die großflächigen Variationen für den Platz und die kleinteiligen Gestaltungsvorschläge für die Randbepflasterung um die Gebäude wurden eigens als Musterfläche im Eingangsbereich der Bahnhofstraße aufgebracht. Das kleine Doku-Areal wird noch eine Weile an Ort und Stelle bleiben. Man wolle testen, wie sich die Steine entwickeln, ob sie heller oder dunkler werden, erläuterte Planer Peter Köster von arbos.
Um der interessierten Öffentlichkeit die Wirkung der Randbepflasterung anschaulich zu machen, hatten die Planer eigens original Fassadensteine des Hans-Sachs-Hauses daneben drapiert.
Das neue alte Hans-Sachs-Haus
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Der Ortstermin sowie die anschließende Gesprächsrunde im Augustinushaus verstanden sich als Information für die Vertreter der Politik, für Anwohner und Gelsenkirchener, die am Umbau der Stadt interessiert sind. Ob die Belastbarkeit der Steine geprüft worden sei – „Auf dem neuen Boulevard in Bochum gibt es die ersten Flickstellen“ – oder wie sich die Fläche bei Schnee, Eis und Regen verhalte, wollten Teilnehmer aus der Besichtigungsrunde wissen. Auch, ob Bewuchs zu erwarten sei, wenn die Fugen nicht versiegelt würden. Was wohl nicht ganz auszuschließen ist, wie einer der Planungsexperten zugab. „Wo nicht viel gelaufen wird, könnte ein Grashalm wachsen.“
Als Facetten Gelsenkirchens, als großes Kaleidoskop bezeichnete Prof. Carsten Gerhards das Segment einer der beiden geplanten Überdachungen der U-Bahn-Zugänge. Neben dem Café Meißner werde es mit diesen Zugängen zwei markante Punkte auf dem Platz geben. Das Material wird Stahl sein, sagte Gerhards. Und insgesamt sind die neue Zugangs-Blickfänge Vandalismus-resistent.
„Dass alles aus Schokolade ist“ bleibt somit (nicht nur) am neuen Vorzeigeplatz Gelsenkirchens ein unerfüllter Kinderwunsch im neuen Wünschetürmchen in der bluebox. Das haben Kinder des Musikzirkus’ gestern vor der Informationstour an Stadtdirektor von der Mühlen übergeben. Wünsche und Anregungen darf ab sofort jeder aufschreiben und in die fröhlich gestaltete Box werfen.
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