Gelsenkirchen. .
Betritt man die St. Elisabeth-Kirche in Heßler, sind sie der dominierende Blickfang: Die drei Altarfenster im hinteren Teil der Kirche. Doch nicht nur die Bilder ziehen den Betrachter in ihren Bann, sondern auch die Entstehungsgeschichte dahinter.
„Im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1942 durch mehrere Treffer schwer zerstört, dabei gingen auch die damaligen Fenster zu Bruch“, sagt Alois Kessel, der die Chronik der St. Elisabeth-Kirche zusammengestellt hat. Eine Notverglasung mit Kathedralglas diente der Gemeinde als Interimslösung. „1951 gab es dann im Vorraum der Kirche eine Ausstellung und die Entwürfe für die neuen Altarfenster wurden den Gemeindemitgliedern erstmals gezeigt“, erinnert sich Kessel.
Professor Heinrich Stephan ist der Künstler. Der gebürtige Ungar war seinerzeit Kunstlehrer am Max-Planck-Gymnasium in Buer. Doch sein Entwurf für drei Fenster, gemalt in der Schwarzlottechnik, stellten die Gemeinde vor eine enorme finanzielle Hürde. „8000 DM kostete das damals. Eine riesige Summe so kurz nach dem Krieg. Aber die Gemeinde hat es mit Opfergängen, dem Kirchbauverein und weiteren Spendengeldern geschafft, die Summe aufzubringen“, sagt Hobbyhistoriker Kessel.
Schwarzlottentechnik aus dem Mittelalter
Es sollte sich lohnen, „vor allem wenn die Morgensonne durch die Fenster scheint, sieht es wunderschön aus“. Pater Alois Gomez nutzt die Bilder der Fenster der Kirche immer wieder in seinen Predigten. Vor allem in Weihnachts-, Oster- und Pfingstgottesdiensten verweist er die Gottesdienstbesucher auf die künstlerischen Lichteinlässe.
Professor Heinrich Stephan hat ähnliche Motive auch für die St. Barbara Kirche in Dortmund-Eving geschaffen. Der Künstler verwendete in allen Fällen Schmelzfarbe, die bei einer Temperatur von rund 600 Grad in das Material eingebrannt wird. Schon seit dem Mittelalter findet diese sogenannte Schwarzlottechnik in der Glasmalerei Anwendung. Vor allem in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war diese Technik sehr beliebt.