Gelsenkirchen. Das WAZ-Medizinforum geht in die nächste Runde. Am Mittwoch, 25. Mai, dreht sich im Michaelshaus in Buer alles um das Thema „Wenn einem die Galle hochkommt“.
Wenn einem die Galle hochkommt, bedeutet das im Volksmund, dass man sich ärgert. Darüber hinaus denkt man bei diesem Thema vor allem an Gallensteine oder an die schmerzhafte Gallenkolik.
Sie wollen mehr dazu wissen oder sind interessiert, weil Sie selbst auf eine Art betroffen sind? Dann sind Sie beim WAZ-Medizinforum genau richtig. Das findet zum Thema „Wenn einem die Galle hochkommt“ am Mittwoch, 25. Mai, von 18 bis 20 Uhr in Bueraner Michaelshaus, Hochstraße 47, statt. Kooperationskrankenhaus an diesem Tag ist das St. Marien-Hospital.
Drei hochkarätige Referenten warten auf die Besucher und erläutern Wissenswertes in Multimedia-Vorträgen, ehe sie anschließend in einer offenen Frage-Antwort-Runde zur Verfügung stehen. Da ist zum einen Dr. Thomas Herchenbach, ein in Buer (an der Rottmannsiepe 3) niedergelassener Internist und Gastroenterologe. Und da sind zum anderen zwei Chefärzte des St. Marien-Hospitals: Dr. Markus Wittenberg und Dr. Frank P. Müller. Wittenberg leitet die Medizinische Klinik im Haus und ist Facharzt für Innere Medizin, Lungen- und Bronchialheilkunde sowie für Palliativmedizin. Müller ist der Chef der Allgemein- und Viszeralchirurgie.
In dieser Reihenfolge werden die Mediziner im Michaelshaus auch auftreten. So soll der mögliche Weg eines Patienten skizziert und nachvollzogen werden.
Der erste Gang ist in diesem Fall der zum niedergelassenen Arzt. „Symptome sind fast immer Schmerzen im rechten Oberbauch“, erläutert Herchenbach. „Wir schauen nach der Häufigkeit, nehmen die ambulante Diagnostik vor und leiten eine Therapie ein.“
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Gallensteine meist Ausgangspunkt
Zur anatomischen Einordnung darf man wissen: Die Gallenblase befindet sich an der Unterseite der Leber und speichert von dieser produzierte Galle, die an der Verdauung von Fett beteiligt ist. Die häufigste Gallenerkrankung ist die sogenannte Cholelithiasis, die Bildung von Gallensteinen. Die meisten anderen Erkrankungen der Galle haben Gallensteine zumindest als Ausgangspunkt.
Dabei kann man Steine haben, ohne dass man es selbst bemerkt. Und in diesen (nicht seltenen) Fällen, wird auch nichts gemacht. Erst wenn die krampfartigen Schmerzen auftreten, sagen alle drei Ärzte, müsse man sich mit diesem Thema beschäftigen.
Geht es ambulant nicht mehr weiter, folgt das Krankenhaus. Welche konventionellen Therapien (wie Zertrümmerung oder Auflösung) möglich sind, wird Markus Wittenberg erläutern. Erst danach erfolgt der Einsatz des Operateurs. Frank P. Müller dazu: „Etwa 60 Prozent der westlichen Bevölkerung haben Steine, Symptome treten bei zehn Prozent von ihnen auf. Von diesen zehn Prozent müssen wiederum gut 80 Prozent operiert werden.“
Das geht einher mit der Entfernung der Gallenblase, von der Markus Wittenberg sagt, „dass man sie zum Leben durchaus entbehren kann“ – und das Gallensteine keine altersbedingte Erkrankung sind. Müller: „Ich hatte ein elfjähriges Mädchen hier und ich habe gerade einen 16-jährigen Jungen operiert.“ Genetische Ursachen können also ebenfalls eine Rolle spielen.