Gelsenkirchen. .

Seit dem Wochenende müssen Banken den Kunden anderer Kreditinstitute am Geldautomaten anzeigen, wie hoch die Gebühren fürs „Fremdabheben“ mit EC-Karte sind – und zwar direkt beim Vorgang und mit der Möglichkeit des Abbruchs. Die WAZ hat die Probe aufs Exempel gemacht und Geldautomaten von fünf Banken bedient.

Sparkasse, Neumarkt: Rot auf Weiß prangt schon ein Hinweis am Geldautomaten in der Schalterhalle – 3,75 Euro werden hier bei jedem Abhebe-Vorgang für Nicht-Sparkassenkunden fällig. Und auch beim Abheben erfolgt vor dem Vollzug die Warnung: „Für diese Auszahlung berechnen wir Ihnen ein Entgelt in Höhe von 3,75 Euro“ - ergänzt durch die Tasten „Abbrechen“ und „Ausführen“. Fazit: Vorbildlich, sieht man mal von der auf den ersten Blick recht hohen Gebühr (siehe auch unten) ab.

Volksbank, Goldbergplatz: Ein Hinweisschild gibt’s nicht an den Automaten, aber dafür springt einem der Warnhinweis nach PIN-Eingabe und Aufrufen der abzuhebenden Summe umso deutlicher ins Gesicht: Auch die Volksbank stellt „Fremden“ für diese Dienstleistung 3,50 Euro in Rechnung.

Deutsche Bank, Von-Oven-Straße: Das Touch-Screen-Display (!) des Freiluft-Automaten blendet die fällige Gebühr und den Betrag, den der Benutzer mit seiner Fremdkarte abheben möchte, untereinander und gleich groß ein. „Anfallendes Auszahlungsentgelt: € 1,95“ steht dort unübersehbar. Dazu der Hinweis: „Ihr Konto wird mit dem Auszahlungsbetrag und dem Entgelt belastet.“ Der Kunde kann dann bestätigen oder abbrechen. Wie bei der Sparkasse gibt’s zusätzlich ein kleines Hinweisschild am Automaten.

Postbank, Husemannstraße: Ebenfalls auf sich alleine (auf-)gestellt ist der Automat im Postbank Finanzcenter, der etwas schmuddelig ist. Ein Schild mit einer Gebühren-Übersicht fehlt hier ganz, die Abbildung, wie herum die Bankkarte einzuführen ist, ist bis zur Unkenntlichkeit zerkratzt. Aber: Auch der Postbank-Automat informiert über die fälligen Gebühren. „Unser Entgelt für die Auszahlung: € 1,95“ Und weiter: „Der Betrag wird mit der Auszahlung abgebucht.“

Commerzbank, Neumarkt: Auf dem Geldautomaten pappt rechts oben ein Aufkleber. Darauf sind die unterschiedlichen Gebühren nachzulesen. Die Übersichtlichkeit lässt allerdings zu wünschen übrig. Das Geldabheben geht dafür umso schneller: Karte in den Automaten stecken und auf Auszahlung drücken. Sofort wird der gewünschte Betrag abgefragt, danach erst der PIN-Code. Und schon heißt es: „Ihr Vorgang wird bearbeitet.“ Eine weitere Nachfrage, ob man tatsächlich den gewählten Betrag ausgezahlt bekommen möchte, gibt es nicht mehr, geschweige denn einen Hinweis auf die Gebühr. Und schon ist man als Kunde eines anderen Institutes um 1,95 Euro ärmer.