Gelsenkirchen.

Lärm kann krank machen, Krach das Gehör schädigen. Auf die negativen Auswirkungen starker Geräuschkulissen wird rund um den „Tag gegen den Lärm“ am Mittwoch aufmerksam gemacht.

Für die Fraktion der Grünen erklärt deren verkehrspolitischer Sprecher Dennis Melerski: „Menschen, die dauerhaft mit einer hohen Lärmbelastung leben müssen, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Herz- und Kreislauferkrankungen zu erleiden.“ Dass Lärm, vor allem Verkehrslärm, in Gelsenkirchen ein ernstzunehmendes Problem darstelle, sei nicht nur durch die Bildung von mehreren Bürgerinitiativen deutlich geworden. Als neuralgische Punkte nennt Melerski innerstädtische Straßen wie die Grothusstraße oder die Kurt-Schumacher-Straße.

Zu hohes Tempo

Es sei aus Sicht der Grünen nicht nachvollziehbar, wieso direkt neben Wohnhäusern Tempolimits von 70 bzw. 60 km/h gelten, wobei innerorts maximal Tempo 50 üblich sei. Melerski meint: „Mit einer Reduzierung der Geschwindigkeit um 20 km/h könnte man eine Lärmpegelsenkung um 2 bis 3 Dezibel erreichen – ein Wert, für den man sonst das Verkehrsaufkommen nahezu halbieren müsste.“

Eine der erwähnten Bürgerinitiativen ist die am Birkenkamp. Auf dem Melanchtonplatz in Heßler wollen BI-Mitglieder am Donnerstag, 28. April, in der Zeit von 9 bis 13 Uhr unter dem Motto „Lärm trennt“ Nachbarn und Interessierte informieren. Unter anderem über die Folgen des sechsspurigen Ausbaus der A2, der nach Worten von BI-Sprecher Wilhelm Bialy einen enormen Anstieg des Lärmpegels mit sich brachte.

"Lärm entfernt uns von unseren Mitmenschen"

„Lärm fällt uns schon gar nicht mehr auf, weil wir ständig davon umgeben sind“, sagt Hörgeräteakustik-Meisterin Mechtild Gutowski von Geers Hörakustik. Sie will den heutigen Tag nutzen, um auf die Gefahren von zu viel Lärm aufmerksam zu machen. „Lärm reduziert nicht nur unserer Lebensqualität, sondern entfernt uns auch von unseren Mitmenschen“, meint Gutowski. Generell sollte man so wenig Zeit in lärmerfüllter Umgebung verbringen wie möglich. Arbeitet man aber beispielsweise an einem sehr lauten Arbeitsplatz, sollte man dafür sorgen, dass das Gehör ausreichend geschützt ist.

Zum Tag gegen den Lärm bietet Meisterin Mechtild Gutowski kostenlose und unverbindliche Hörtests bei Geers Hörakustik an.