Gelsenkirchen-Buer. . Rein rechnerisch hatten die vier Personen, mit denen sich die Polizei am Sonntag in Gelsenkirchen-Buer befassen musste, zusammen über sieben Promille im Blut. Infolge eines Streits hatte die Frau dann eine blutende Schnittverletzung erlitten.

Ein undurchsichtiger Fall von häuslicher Gewalt beschäftigt die Polizei: In Buer hatten Beamte in einer Wohnung eine extrem aggressive Frau mit Schnittverletzung am Hals und drei Betrunkene mit bis zu 4,24 Promille Alkohol im Blut vorgefunden.

Am frühen Sonntagabend, gegen 18 Uhr, wurde die Polizei in eine Wohnung an der Horster Straße in Gelsenkirchen-Buer gerufen: Die Beamten sollten dem Fall einer Frau mit einer stark blutenden Schnittverletzung am Hals nachgehen. In der Wohnung hielten sich drei betrunkene Männer auf. Wie sich später herausstellte, hatten sie 0,56, 2,14 und 4,24 Promille Alkohol im Blut. Sie nahmen die Polizisten zunächst gar nicht wahr und konnten keinerlei Angaben zu den Geschehnissen in der Wohnung machen.

Die verletzte Frau entdeckten die Beamten im Badezimmer. Die 34-Jährige war ebenfalls stark alkoholisiert und hatte eine blutende Schnittwunde im Nacken. Sie war dennoch „völlig unkooperativ und wollte sich zu der Ursache ihrer Verletzung nicht äußern“, berichtet die Polizei.

Verletzte wehrte sich vehement

Beim Anblick ihres 49-jährigen Ehemannes wurde die Verletzte allerdings derart aggressiv, dass die Beamten sie zurückhalten mussten, um einen Angriff zu verhindern. Anschließend brachte ein Rettungswagen sie in ein Krankenhaus. Auch dort randalierte die Frau und wehrte sich vehement gegen eine ärztliche Versorgung.

Nach den bisherigen Erkenntnissen und Recherchen der Polizei ist es zwischen den Eheleuten bereits mehrfach zu wechselseitigen und gewalttätigen Fällen von häuslicher Gewalt gekommen. Am Sonntagabend war es dann zu einem Streit zwischen den betrunkenen Personen gekommen. Da der Ehemann Blut an seiner Kleidung und an den Händen hatte, wurde er vorläufig festgenommen und in das Polizeigewahrsam verbracht. Ein Arzt entnahm ihm eine Blutprobe. Nach Rücksprache mit der Justiz wurde er am Freitagvormittag entlassen. Die Ermittlungen dauern an.