Ohne Musik läuft im Karneval nichts. Gar nichts. Also musste auch Stimmungssänger Bert Engel (umgekehrt klingt’s auch gut . . .) auf die Treppe. Das Stadtkomitee des Gelsenkirchener Karnevals hatte an alles gedacht. Und das Fußvolk war begeistert.
Die munteren „Rathausweiber“ sangen ihren umgestrickten Song „Wir machen die Welle“ (auch bekannt als „Wir lieben die Stürme ...“) gleich zwei Mal. Und brachten Wahrheit- en der fünften Jahreszeit gnadenlos ans Licht:
„Wir lieben die Akten, die grauweißen Bogen, der winkligen Flure pisseliges Licht. Wir sind durch die Krisen zusammengezogen und dennoch sank unsre Laune nicht ...“ Und noch zwei Strophen ohne „Hajo“-Refrain hinterher:
„Geh’ nicht weg, oh Frankie, fahr’ nicht in die Ferne, fahr nicht in die weite, weite Welt. In Gelsenkirchen da ham’se dich gerne und bei uns im Rathaus da bisse der Held ... Im dusseligen Düsseldorf, da bisse gewesen und auch anne Sprehe da kennze dich aus. Doch zwischen uns Schätzkes am muckeligen Tresen, da bleib’se ein Mensch und da bisse zu Haus ...“
Derart auf die tollen Tage eingestimmt, kann man nicht mal eben zur Tagesordnung übergehen. Karnevalsvereine, närrisches Volk und an der Spitze das Prinzenpaar feierten abends im Zelt auf der Königswiese.