Gelsenkirchen. Zum dritten Mal binnen weniger Tage hat die Lokführergewerkschaft GDL zu Warnstreiks aufgerufen und sorgte damit für Chaos an Bahnhöfen und auf der Strecke. Reisende klagten über mangelnde Informationen. Doch manche hatten Verständnis für den Streik.

Um kurz nach 11 Uhr sieht man immer noch bange und ungläubige Blicke im Hauptbahnhof: 180 Minuten Verspätung für den RE nach Hamm werden angekündigt. Ursprüngliche Abfahrtszeit: 8.29 Uhr.

Manch einer mag sich da vorgekommen sein wie Bill Murray in „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Zum dritten Mal binnen weniger Tage hatte die Lokführergewerkschaft GDL den Bahnverkehr lahmgelegt und zum Warnstreik zwischen 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr aufgerufen. Diesmal mussten Pendler im Nah- und Fernverkehr besonders starke Nerven beweisen. Schließlich sind die Züge an Freitagen in der Regel sowieso schon voll ausgelastet und dann auch noch das Karnevalswochenende: das Chaos war vorprogrammiert.

Ratlose Gesichter

Während am Essener Hauptbahnhof immerhin permanent Ansagen liefen, wo und wann welcher Zug denn vielleicht fahren könnte, sah man in Gelsenkirchen nur ratlose Gesichter. Die einzige Information, die die Anzeigen bereit hielten, war, dass man bitte auf die Lautsprecherdurchsagen achten möge. Schön und gut, nur: „Man bekommt keine Infos. Keine Ansagen, kein Personal, gar nichts“, machte eine verärgerte Reisende ihrem Unmut Luft, die nach Haltern wollte.

Lokführer-Streik, Teil III

Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof.
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof. © Knut Vahlensieck
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof.
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof. © Knut Vahlensieck
Foto: Knut Vahlensieck - GDL Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof am 04.03.2011.
Foto: Knut Vahlensieck - GDL Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof am 04.03.2011. © Knut Vahlensieck
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof.
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof. © Knut Vahlensieck
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof.
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof. © Knut Vahlensieck
... am Freitag...
... am Freitag... © Knut Vahlensieck
Tim Jennert,...
Tim Jennert,... © Knut Vahlensieck
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof am 4. März.
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof am 4. März. © Knut Vahlensieck
...Streikleiter in Dortmund.
...Streikleiter in Dortmund. © Knut Vahlensieck
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof.
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof. © Knut Vahlensieck
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof.
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof. © Knut Vahlensieck
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof.
Streik der Lokomotivführer im Dortmunder Hauptbahnhof. © Knut Vahlensieck
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Gelassener blieb da Alfred Goski, der auch schon eine gute halbe Stunde gewartet hatte. Für ihn sollte es eigentlich nach Münster und dann weiter nach Emden gehen zu einer Geburtstagsfeier. Aber der Sechzigjährige hat Sympathien für das Anliegen der GDL: „Ich finde das richtig, dass das einheitlicher werden soll. Schließlich sollen alle für die gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn bekommen.“

Zwei Studenten aus Münster, die zu Besuch in Gelsenkirchen waren und nun den Rückweg in die Universitätsstadt antreten wollten, zeigten sich weniger einsichtig: „Wir haben kein Verständnis dafür, dass das auf unserem Rücken ausgetragen wird.“