Gelsenkirchen. . Die “Zweite Gelsenkirchener Wohlfühlmesse“ bot für alle, die dran glauben, jede Menge Übersinnliches. Mehr als 150 Aussteller und Autoren, sowie 80 Vorträge und Workshops warteten auf über 2.000 Besucher.
Hören, Sehen, Schmecken, Fühlen: Alle Sinne wurden am Sonntag bei der „Zweiten Gelsenkirchener Wohlfühlmesse“ im Wissenschaftspark an der Munscheidstraße angesprochen. Und für alle, die dran glauben, gab das riesige Angebot auch jede Menge Übersinnliches her. Das Motto: Gut ist, was hilft.
Über 150 Aussteller und Autoren aus ganz Deutschland sowie 80 Vorträge und Workshops abseits der Glasarkaden warteten auf die neugierigen Besucher. Die Themenschwerpunkte Gesundheit, Spiritualität und Wellness lockten wieder über 2.000 Besucher nach Ückendorf. Bereits zur Premiere im vergangenen Jahr zeigte sich die Messe als wahrer Publikumsmagnet. Die Veranstalter Tina und Stefan Isensee, die in Buer seit acht Jahren ihre „Wohlfühlbuchhandlung“ betreiben, zeigten sich entsprechend zufrieden. „Wir stellen heute das dar, was sonst in unseren Büchern thematisiert wird“, so Stefan Isensee. Und mit dem Wissenschaftspark habe man die ideale Veranstaltungsfläche gefunden. Die dritte Messe haben die Eheleute bereits für den 26. Februar 2012 terminiert.
"Handfestes" und Hokuspokus
Neben „Handfestem“ wie beispielsweise ökologischem Hausbau mit Lehm, Massagen, gesunden Schuhen, Instrumenten, einem Kunstmarkt oder dem gesunden gastronomischen Angebot lockten nicht wenige Aussteller mit Diensten, die jeden Skeptiker an Uri Geller und Hokuspokus erinnert hätten. Seher, Heiler und Medien, die Botschaften von Engeln, Verstorbenen und Geistern empfangen können (oder dies von sich behaupten), gaben sich die Klinke in die Hand.
Die Messe zum Wohlfühlen
Da kann sich der Besucher direkt zu therapeutischen Zwecken in Hypnose versetzen lassen: Für fünf Euro soll es eine Linderung von Beckenfehlstellungen geben, kassiert wird am Stand direkt in Bar. Und wer schon immer einmal ein Foto von der eigenen Aura haben wollte, kam für 20 Euro ins Geschäft. Dass die Wohlfühlmesse, wie von den Veranstaltern versprochen, eine „Messe für den ganzen Menschen“ ist, zeigte der Info-Stand der Partei „Die Violetten“, die sich für spirituelle Politik einsetzen.
Die Szene unter sich
Eine Trennung zwischen Wünschelruten, astrologischer Namensdeutung oder Kartenlegen auf der einen Seite und medizinischen Angeboten, Seminaren zu gesundem Wohnen oder Atemübungen auf der anderen Seite fiel dem Laien sicherlich schwer. Am Samstag war die Szene aber ohnehin unter sich. „Man trifft Menschen, die genau so denken wie man selbst“, sagt Gisela Hampe, die nicht zum ersten mal auf einer Messe dieser Art ist.
„Natürlich sind heute auch Leute hier, die Geld verdienen wollen“, sagt die Gelsenkirchenerin kritisch. Da müsse man unterscheiden. „Ich bin den meisten Themen sehr aufgeschlossen und heute hier, um mein Wissen zu vertiefen.“ Nach den Vorträgen habe man die Möglichkeit Fragen zu stellen und über das Erlebte zu reden. Das dürfte vor allem bei Veranstaltungen mit Überschriften wie „Heilkraft der Elfen und Feen“ oder „Rückführung in frühere Leben als Weg in die Zukunft“ auch sinnvoll sein.