Gelsenkirchen. . Ein 35-jähriger Gelsenkirchener muss sich derzeit wegen Drogenhandels vor dem Essener Landgericht verantworten. Er soll im Februar 2010 zusammen mit einem Kurier versucht haben, rund 60 Kilo Haschisch von Marokko nach Deutschland zu transportieren.

In Marokko soll ein 35-jähriger Gelsenkirchener im Januar 2010 rund 60 Kilo Haschisch zum Einkaufspreis von 58.000 Euro beschafft haben. Über Spanien und Frankreich sollte es im präparierten Auto zum gewinnbringenden Verkauf nach Deutschland gebracht werden.

Das ging allerdings schon in Frankreich schief. Die französische Polizei entdeckte die Drogen. Seit gestern muss sich der Angeklagte vor dem Landgericht Essen wegen Rauschgifthandels verantworten. Ehefrau und kleine Tochter waren zum Prozess gekommen. Vom Familienoberhaupt hören sie nichts, es sitzt in Frankreich in Haft. „Er weist die Tatvorwürfe zurück“, erklärt Verteidiger Robert Schmelzer für seinen Mandanten.

58 Kilogramm Haschisch im Wagen

Das sieht die Anklage anders: In Spanien soll sich der 35-Jährige im Februar 2010 mit einem Drogenkurier getroffen haben. Der übernahm 58 kg Haschisch aus Marokko und versteckte sie in seinem Wagen, so Staatsanwalt Tim Engel. Mit zwei Autos sollen die beiden Männer losgefahren sein, dicht hintereinander. Erst durch Spanien, dann nach Frankreich, voran der Angeklagte. In Bayonne, im französischen Baskenland, geriet der Drogenkurier in eine Polizeikontrolle. Die Beamten fanden das Haschisch und steckten den Kurier ins Gefängnis. Da sitzt er heute noch. Er soll jedoch in den nächsten Tagen nach Deutschland kommen, und kann dann im Prozess seine Aussage machen. Das französische Urteil wird mitgeliefert.

Der Gelsenkirchener ist laut Anklage auch in Offenbach aktiv gewesen. Im Frühjahr 2008 soll er in zwei Fällen von einem anderen Kurier je fünf Kilo aus den Niederlanden stammendes Marihuana zum Weiterverkauf übernommen haben. Der Angeklagte ist kein unbeschriebenes Blatt. Wegen Drogenhandels bekam er 2006 eine Freiheitsstrafe von drei Jahren neun Monaten.

Fünf weitere Prozesstage setzte die VI. Strafkammer an. Es soll auch geklärt werden, ob ein weiterer Mann hinter dem Marokko-Auftrag steckte.