Gelsenkirchen. . Die türkischstämmige Jazz- und Popgesangstudentin Ayça Miraç und ihre Band LazCaz traten in Gelsenkirchen in der Flora auf. Miraç sang Balladen und ergänzte die englischen Texte um türkische Passagen. Das Publikum war begeistert.
Der Jazz ist bekanntlich eine musikalische Spielwiese. Vermutlich die größte überhaupt in der Welt der Noten. Ayça Miraç und ihre Band LazCaz - allesamt deutsche Musikstudenten aus den Niederlanden - machten am Freitagabend in der Flora einen bunten Streifzug über diese artenreiche Wiese. Dabei setzten sie zum größten Teil auf arrangierte, englischsprachige Jazzstandards. Ayça Miraç unternahm aber auch Ausflüge ins Portugiesische und natürlich ins Türkische. Die 1986 in Gelsenkirchen geborene Sängerin hat nämlich türkische Wurzeln.
Ganz besondere Erinnerungen der Sängerin
Mit der Ballade („Ich liebe Balladen.“) „Never let me go“ verbindet die Jazz- und Popgesang-Studentin eine ganz besondere Erinnerung, weil sie das Stück schon gemeinsam mit dem weltberühmten Vocal-Jazz-Ensemble New York Voices gespielt hat. Das Set in der Flora hatten die Musiker so noch nicht gespielt. Mit beschwingten Stücken wie „Star Eyes“ von Chet Baker oder „Casa Forte“ von Edu Lobo landete das Quintett bei einem Arrangement von Duke Ellington, dessen hypnotische Bassläufe - Jazzperten mögen verzeihen - an die lateinamerikanische Hip-Hop-Formation Cypress Hill erinnerten.
Englische Jazz-Standards um türkische Passagen ergänzt
Auf Türkisch widmet sich Ayça Miraç dem „Weg nach Üsküdar“ und sorgt vor allem mit dem Stück „Inleyen Nagmeler“ für Begeisterung beim in großen Teilen türkischstämmigen Publikum. Englischsprachige Jazz-Standards werden besonders in der zweiten Hälfte um türkische Passagen ergänzt.
Miraçs persönlicher Höhepunkt aber - so scheint es - ist die portugiesische Bossa-Nova-Nummer „Brigas nunca mais“. Da blüht sie auf, da legt sie ihre Schüchternheit ab. Am Ende steht ein gelungener Multi-Kulti-Jazzabend.