Die katholische Kirche hat in Gelsenkirchen ein neues Projekt gegen Kinderarmut gestartet: Es heißt KIKI und soll Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien schnell und unbürokratisch helfen.

Wenn aus Sicht von Kindern etwas sehr leicht ist, sagen sie: „Das ist doch kiki!” Und „KIKI” („Kirche für Kinder”) nennen die Gelsenkirchener Katholiken auch ein neues Projekt gegen Kinderarmut. Das ist aber nicht mal eben so mit links (oder „kiki”) zu händeln, sondern erfordert angesichts des Anspruchs der Initiatoren große Anstrengungen.

„Wir wollen Kinder und Jugendliche schnell, direkt und unbürokratisch unterstützen”, sagt Stadtdechant Wilhelm Zimmermann. Zu diesem Zweck haben der Katholikenrat und die Kath. Stadtkonferenz KIKI gestartet. Geholfen werden soll nicht nur in katholischen Einrichtungen und schon gar nicht – in Bezug auf die zu fördernden Kinder – konfessionsabhängig, heißt es.

Neuland betreten die Katholiken nicht: „Klamotten für Kids” hieß beispielsweise eine frühere Initiative. „Wir haben schnell erkannt, dass die Idee, nur mit Kleidung zu helfen, zu kurz greift”, sagt Stadtkirche-Referent Ralf Berghane.

Die ersten bereits gestarteten Maßnahmen vermitteln einen Eindruck, in welche Richtung KIKI gehen soll. So gebe eine Lehrerin Nachhilfeunterricht für Kinder mit Sprachproblemen, deren Eltern sich das nicht leisten können, berichtet Eckhard Rensch (Spanische Gemeinde). Oder: Für zwei Kinder mit Mangelernährung sei der Mittagstisch finanziert worden, sagt Brigitte Betz (St. Urbanus). „Wichtig ist die Nachhaltigkeit”, erklärt Ursula Beckmann von der Gemeinde St. Hyppolitus. Denkbar seien auch die Förderung von Mitgliedschaften in Vereinen oder Chören sowie von der Teilnahme an Ausflügen.

Die bisherigen Maßnahmen seien über die bereits bestehenden Kontakte in der katholischen Familie und dank des Vertrauensverhältnisses zu Mitarbeitern von Kitas, Schulen etc. zustande gekommen. „Diese Leute kennen die Not”, so Klaus Wehrhöfer (Kolping). Das Netzwerk soll noch ausgebaut werden: „Wir sind für jede Unterstützung dankbar.”

Und natürlich für Spenden. Die Anschubfinanzierung erfolgte über Mittel des Diözesanrats des Bistums. „Die Gelder sollen unbürokratisch vergeben werden”, so die Vorgabe von Stadtdechant Zimmermann. Wenn der Spender dies wünsche, fließe das Geld auch in einen bestimmten Stadtteil.

Dank einer Kontaktaufnahmen von Eckhard Rensch hat das noch junge Projekt sogar bereits einen berühmten Partner: S 04-Torwart Manuel Neuer unterstüt

Benefiz-Veranstaltungen

Die Katholiken hoffen, dass KIKI auch von Erlösen aus Festen und Veranstaltungen profitieren kann. So wie am 17. April: An diesem Tag richtet die Spanische Gemeinde in Schloß Horst die „3. Spanische Nacht” aus - zu Gunsten von „Kirche für Kinder”.