Gelsenkirchen. . Die Grünen sind angetan von der Broschüre “Ausbildungsalmanach“, die Marler Jugendlichen bei der Jobsuche hilft. Sie wollen die Meinung örtlicher Unternehmen zu so einer Broschüre ergründen. In Gelsenkirchen blieben 2010 viele Jugendliche unversorgt.

Manchmal hilft ein Blick über den Tellerrand. Der Ausbildungsalmanach der Nachbarstadt Marl ist für die Gelsenkirchener Grünen ein Werk, das ihnen nachahmenswert erscheint. Jedenfalls stellt die Fraktion den Antrag, die vor Ort ansässigen Unternehmen mal zu befragen, was sie denn von so einer Broschüre halten.

Zur Erinnerung: Zum Start des Ausbildungsjahres am 1. September 2010 blieben Hunderte Jugendliche und junge Menschen in Gelsenkirchen ohne Ausbildungsplatz. Den 2478 Bewerbern standen lediglich 1300 Ausbildungsstellen gegenüber. Hilft da ein Almanach? Was kann der überhaupt? In Marl haben ihn Schüler (der Willy-Brandt-Gesamtschule) für Schüler erstellt. Mit im Boot waren die Stadt, die Arbeitsagentur und ein Verein für Bildung & Beruf. Die Broschüre, die es in einer Auflage von 5000 Stück gibt und kostenfrei abgegeben wird, ist so etwas wie ein Leitfaden, der Wissenswertes vermittelt.

Wichtige Ausbildungsprojekte

Etwa über Unternehmen und verfügbare Ausbildungsplätze; er beschreibt Inhalte der Ausbildung und nennt Voraussetzungen, die man für eine Bewerbung mitbringen sollte. Projektkosten: ca. 15 000 Euro.

Es gibt noch andere, deutlich kostenintensivere Modelle in der Nachbarschaft, die in die gleiche Richtung zielen , aber crossmedial aufgestellt sind. Etwa das interkommunale Projekt der Städte Recklinghausen, Herten, Castrop-Rauxel und Bochum, das zu 100 Prozent mit Landesmitteln aus dem Nokia-Programm-Paket „Wachstum für Bochum“ gefördert wird. Rund 400 000 Euro fließen für den Zeitraum von drei Jahren (2010-2012) in die Umsetzung. Die Förderung wird über das NRW-Wirtschaftsministerium gesteuert und soll helfen, die beiden entscheidenden Parteien zusammenzubringen: Arbeitgeber und junge Leute auf Ausbildungsplatzsuche.

Der besondere Pfiff liegt darin, nicht nur über gedruckte Ausgaben zu gehen. Das Projekt entwickelt seine Dynamik, weil die Städte eine gemeinsame Internetplattform aufgebaut haben; sie kann aufgerufen werden unter www.lehrstellen-finden.de