Gelsenkirchen. . Margot Käßmann hieß der Ehrengast des städtischen Neujahrsempfangs am Freitagabend im Musiktheater. In ihrer mit großem Beifall bedachten Rede forderte sie eine Rückbesinnung auf christliche Werte.

Mit Prominenten wie DFB-Präsident Theo Zwanziger, Innenminister Otto Schily oder Kulturhauptstadt-Chef Fritz Pleitgen konnte die Stadt bei früheren Neujahrsempfängen hochkarätige Redner begrüßen. Doch wohl noch nie war die Neugier auf einen Gast so groß wie in diesem Jahr auf Margot Käßmann.

Neujahrsempfang

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Um 19.41 Uhr betrat die ehemalige Ratsvorsitzende der Ev. Kirche am Freitag im Großen Haus des Musiktheaters die Bühne. Unter dem lang anhaltendem Beifall der rund 800 Gäste nahm die Gastprofessorin der Ruhr-Uni Bochum eine halbe Stunde später wieder Platz – nach einer beeindruckenden Bibelstunde der etwas anderen Art.

Theologisch, aber nicht trocken, eindringlich, aber unaufgeregt warb sie für eine Rückbesinnung auf die Bibel und auf christliche Werte. Menschenrechte, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Respekt vor der Würde des Menschen – all das finde sich in der Heiligen Schrift, so Käßmann.

Wie zeitgemäß der christliche Glaube ist, wie aktuell Werte wie Solidarität, Respekt und Nächstenliebe sind, das versuchte sie in einem „Schnelldurchlauf der 10 Gebote“ zu demonstrieren. Jauch, Tom Cruise oder Madonna fanden in diesem Plädoyer ebenso Erwähnung wie Paulus, Jesus und Luther. Ihr Fazit: „Christliche Werte werden gebraucht, damit unsere Gesellschaft nicht ihre Orientierung verliert.“

Vor dem Ehrengast hatte OB Frank Baranowski in seiner Begrüßung nicht nur (zuversichtlich) in die Zukunft geblickt, sondern auch auf die Erfolge des Jahres 2010 verwiesen. „Gelsenkirchen ist ausgezeichnet“ lautet ein Leitfaden seiner Rede, in der er den Fokus auch auf zuletzt errungene Preise lenkte. Die Saat, die die Stadt in den vergangenen Jahren ausgebracht habe, sei aufgegangen: „2010 war ein Jahr der Ernte.“