Gelsenkirchen. .

Das "Venetian" in Gelsenkirchen-Schalke heißt jetzt "V-Danceclub". Markus Liptow und Marc Fox sind die neuen Betreiber der umgetauften Party-Immobilie. Sie rühren die Werbetrommel. "Das Hauptmanko war, dass man das Venetian nicht wahrgenommen hat."

Der Saal erweckt den Anschein, als wenn Graf Dracula und Mina Harker hier ein paar flotte Runden übers Parkett gedreht hätten. Dunkles Holz, bordeauxrote Wände, goldgerahmte Gemälde, ausladende Kristall-Kronleuchter und jede Menge Kerzen.

Pompös-verwunschen wirkt der hohe Raum in der Discothek an der Grothusstraße. Der Name: V-Danceclub. „V“ wie in Transsilvanien, nur nicht so schrecklich wie in Bram Stokers Vampir-Roman.

"Keine drei Wochen bis Vertragsunterschrift"

Die Sterblichen Markus Liptow (38) aus Bochum und Marc Fox (40) aus Gelsenkirchen sind die neuen Betreiber der umgetauften Party-Immobilie in Schalke. Das ehemalige Venetian hat das Disco-Duo nach sechs Jahren am 15. Dezember 2010 von der MPC-Gruppe übernommen, ist jetzt Pächter der ehemaligen Turbinenhalle vom Schlachthof. „Vom ersten Kontakt bis zum Vertrag sind keine drei Wochen vergangen“, sagt Liptow. Man habe das Weihnachtsgeschäft noch „mitnehmen“ wollen.

„Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, deshalb ist Außenwerbung auch problematisch“, sagt Liptow, der die Disco mit Marc Fox aus ihrem „Dornröschenschlaf“ holen will. „Man hat das Venetian nicht wahrgenommen von außen. Das war das Hauptmanko“, sagt Fox. Der Laden sei „kein verbrannter Standort“, er müsse nur gehegt und gepflegt werden.

Erfahrung mit "Delta Musik Park" und "Prater"

Um Passanten auf den V-Danceclub aufmerksam zu machen, wollen die beiden die Außenbeleuchtung optimieren. Der dritte im Betreiber-Bunde ist Hans-Bernd Pikkemaat, der den „Delta Musik Park“ in Essen und Duisburg führt. Liptow macht seit zwölf Jahren „Disco“, leitete unter anderem „Playa“ und „Prater“ in Bochum.

Aktuell ist der V-Danceclub sein einziges Kind. Marc Fox ist sein 25 Jahren in der Gastronomie tätig. Auch in seiner Vita taucht neben „Ox“ und „Residenz“ in Paderborn das Prater auf.

Getränke-Preise gesenkt

Verändern will das Trio so weit nichts. Das Innenleben bleibt, wie es ist. Bücherregale, verzierte Schalen, Ritterschilde, Rokoko-Stühle, Porzellanfiguren - sämtliche Deko-Gegenstände bleiben an ihrem angestammten Platz. Einzig den stumpf gewordenen Boden wollen sie von Kaugummis befreien, abschleifen und neu versiegeln.

Bei einem „Testbesuch“ damals im Venetian, so erzählen Liptow und Fox, hätten sie sich gedacht: „Irgendwas ist doch hier faul.“ Die Lösung sei schnell gefunden gewesen: Getränke zu teuer. Deshalb hätten sie die Preise für Cocktails und Longdrinks erheblich gesenkt. Eine Bloody Mary gibt’s übrigens nicht...