Gelsenkirchen. .
Während in der Alten Hütte "Knut" mit Kötbullar, Tannenbaum-Weitwurf und GoGo-Girls gefeiert wurde, gab es im Lokal ohne Namen eine Après-Ski-Party. DJ Konz quetschte musikalische Verbrechen der 90er-Jahre aus den Lautsprechern.
Mit 320 Quadratmetern war die Alte Hütte am Freitag die wohl mit Abstand kleinste Ikea-Filiale. Die kleine Disco - oder, wie Geschäftsführer Christian Wieczorek (35) sagt: „große Kneipe“ - hatte eingeladen zu „Knut: Die schwedische Gaudi“ und stand ganz im Zeichen von Blau-Gelb.
Möbel gab es an der Middelicher Straße in Resse allerdings keine zu kaufen. Die Schränke an der Tür machten jedoch einen starken Eindruck...
Kötbullar und Tannenbaum-Weitwurf
„Weihnachtet ihr noch oder feiert ihr schon?“ Mit unterschiedlichen Angeboten machte die Alte Hütte Lust auf Skål und Skandinavien. Wer zum Beispiel einen Tannenbaum mitbrachte, bekam 10 Euro Freiverzehr eingeräumt. Laut Christian Wieczorek lag vor Mitternacht schon jede Menge Holz hinter der Hütte. 150 ausgediente Weihnachtsbäume sollen’s gewesen sein.
„Die Party haben wir im letzten Jahr zum ersten Mal gefeiert und es war ein Riesenerfolg“, sagte der Geschäftsführer. Außerdem gab es zwei Freibier für jeden, der in blaugelber Kleidung kam. Davon sichtete die WAZ bei ihrer Party-Tour jedoch niemanden, vom Personal in den Elch-Motiv-T-Shirts mal abgesehen. Kötbullar (die schwedischen Hackbällchen), Tannenbaum-Weitwurf und zwei GoGo-Girls machten die Schweden-Fete komplett. So weit bekannt wurde übrigens auch niemand vermöbelt...
Musikalische Verbrechen
Während sich in der Hütte fast ausschließlich Teenager vergnügten, war die Après-Ski-Party im Lokal ohne Namen schon fast ein Familienfest. Von knapp unter 20 bis deutlich über 40 Jahre schwangen die Nachtschwärmer an der Hagenstraße in Buer das Tanzbein. Held der Nacht war DJ Konz, der die Feier-Meute wegen des kurzfristigen Ausfalls von DJ Kiki alleine beschallen musste. Und wo eine echte Après-Ski-Party ist, da werden auch musikalische Verbrechen aus den Lautsprechern gequetscht: Ob „Cotton Eye Joe“, „Barbie Girl“ oder „Saturday Night“ von Whigfield - DJ Konz kannte kein Erbarmen und nahm seine Skihasen zeitweise mit auf eine Reise in die Hitparaden der 90er-Jahre. Aber er packte mit Stücken von Dog Eat Dog, Danzig und Guns’n’Roses auch alternative Scheiben aus. Ansonsten hatte das Programm im LON eher wenig mit Wintersport zu tun. Denn das Angebot, im Skianzug zu kommen und so drei Euro Eintritt zu sparen, hatte niemand in Anspruch genommen. In diesem Sinne: Ski Heil!