...nach Wasserschäden und wirtschaftlichen Durststrecken: Manhattan Sportsbar und Brauhaus Hibernia sind (vorerst) dicht.
Wie sich die Bilder gleichen. Einen Wasserschaden gibt es in der Manhattan Sportsbar an der Ebertstraße 20 zu beklagen. Die „vorübergehende“ Schließung wird zumindest auf einem handgeschriebenen, an der Scheibe der Eingangstür angepappten Zettel, mit dem Leck erklärt. Ein Wasserschaden hat auch das Brauhaus Hibernia am Bahnhofsvorplatz 2 heimgesucht.
Die wirtschaftliche Lage passt dazu. Hibernia-Wirt Werner Wulfert steht – um im Bild zu bleiben – das Wasser bis zum Hals. Eine Insolvenz konnte er „trotz Einsparungen und Ausschöpfen aller Ressourcen sowie sämtlicher privaten Einlagen“ nicht mehr abwenden, die Verluste „Mitte des Jahres nicht mehr kompensieren“.
Alles in der Schwebe
Am Dienstag endet der Schank-Betrieb. Hüben wie drüben ist die weitere Zukunft ungewiss. Denn auch ums Manhattan ranken sich Schließungs-Gerüchte. Die Bar sieht so aus, als hätte es einen übereilten Aufbruch gegeben. Bierdeckel liegen auf dem Boden, Milchtüten und ein paar offene Flaschen stehen auf der Theke. Zur Zukunft will Inhaber Ingo Spengler gegenüber der WAZ „zu diesem Zeitpunkt keine Aussagen machen. Ich weiß selber noch nicht, wie es weitergeht. Alles ist noch in der Schwebe“ , betont er.
Mit Aushilfen 25 Mitarbeiter, darunter neun feste Stammkräfte, sind von der Brauhaus-Insolvenz betroffen. „Leider gab es in der Gastronomie bundesweit einige Turbulenzen. Entscheidend war für uns das Rauchverbot. Das hat uns umgehauen“, glaubt Wulfert. „Dadurch haben wir Umsatzeinbußen von 80 000 Euro gehabt. Das kann man nicht einfach auffangen.“
Wulfert und seine Brauhaus GmbH, die den Betrieb 2002 aus der Insolvenz übernahmen, verkünden das Aus des Hauses nach fast 20 Jahren mit einer Information an die Gäste – und hegen Hoffnung auf einen Neubeginn „nach überstandener Renovierung“. Ob wieder mit frisch gebrautem „Grubengold“ aus den Hibernia-Kesseln und ähnlicher Crew, bleibt vorerst offen.
Küche wird erneuert
Fest steht: In Kürze soll die Küche runderneuert, sollen die Folgen der Wasserschäden beseitigt werden. Die Immobilie gehört dem AWO Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop. Über dem rund 400 m² großen Wirtshaus vermietet die AWO Seniorenwohnungen. Der Verband hat in diesem Jahr die Fassade ansprechend aufgefrischt. „Wir haben viel Geld in die Sanierung des Hauses von außen gesteckt und werden jetzt innen weiter machen“, so Geschäftsführerin Gudrun Wischnewski. Ob und wie die Brauhaus-Traditon weitergeführt wird, ist noch unklar. Wischnewski: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Anschlusslösung.“