Erle..
Da freuten sich Fiffi, Mietze und Hoppel: Rund 4.000 Besucher kamen zum Herbstfest des Tierheims in Erle. Über allem schwebte jedoch die Befürchtung, es könnte wegen der finanziellen Probleme das letzte Fest dieser Art sein.
Brechend voll war es beim alljährlichen Herbstfest im Tierheim an der Willy-Brandt-Allee auch am Sonntag wieder. Und obwohl die Gäste zufrieden und die Stimmung gut war, über allem lag die Befürchtung, es könnte wegen der finanziellen Probleme das letzte Fest dieser Art sein.
Viele Sänger und Tänzer waren gekommen und traten kostenlos auf, um gute Laune zu verbreiten und mit dem Auftritt das Tierheim zu unterstützen. Dafür waren einige auch aus anderen Ruhrgebietsstädten angereist wie etwa Lye Ridha, der sich als echter Stimmungsmacher erwies und ganz tief in die Kiste der Tanzlieder griff. Mit dabei war auch die Sängerin Carry White, die nicht nur seit Jahren hier auftritt, sondern selbst auch Hunden aus dem Tierheim ein neues Zuhause gab. Besonders stolz waren die Veranstalter auch, die Gruppe „Wunderland“ - Interpreten von tanzbarer Schlagermusik - gewonnen haben zu können, die sogar mit eigenen Fans anreiste.
Wie immer standen viele Helfer bereit, um die Stände des Tierheims zu betreuen. Hier wurden Waffeln gebacken, da wurde gegrillt und zwischen all dem verkauften Ehrenamtliche gesponserte Hundekörbe, Halsbänder und Hundeknochen.
Überlebenswichtig
Denn die beiden Feste im Jahr sind für das Tierheim überlebenswichtig. „Wir erhoffen uns, von den Einnahmen ein bisschen zehren zu können. Und natürlich hoffen wir auch, dass es nicht das letzte Herbstfest sein wird“, so Pressesprecherin Heike Bihsa.
Eine Sorge, die auch der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Detlev Fohlmeister, teilt. Denn bereits im Sommer wurde der Vertrag der Städte Herne, Gladbeck und Gelsenkirchen für die Aufnahme von Fundtieren und beschlagnahmten Tieren gekündigt. Ein Übergangsvertrag wurde mit Gelsenkirchen vereinbart, ist aber noch nicht unterzeichnet. „Unsere Geduld wird da auf die Probe gestellt. Unsere Mitarbeiter haben Angst um ihre Arbeitsplätze, und wir können ihnen diese nicht nehmen.“ Mit Herne und Gladbeck ist der Verein inzwischen im Gespräch. Hier zeichnen sich auch Lösungen ab. Sollte es dazu kommen, wäre die Existenz zwar gesichert – allerdings nicht in der heutigen Form.
Zuspruch gibt Mut
Den Teufel wollte aber am Sonntag keiner an die Wand malen, denn der Zuspruch aus der Bevölkerung gab den Akteuren neuen Mut. Denn immerhin, es waren rund 4000 Menschen, die ins Tierheim kamen, um am Herbstfest teilzunehmen. Und erfahrungsgemäß verlieben sich einige Besucher bei dieser Gelegenheit in einen der Vierbeiner. Eine Entspannung, die der Tierschutzverein, der derzeit den Spagat zwischen leeren Kassen und vollen Zwingern macht, wirklich gut gebrauchen kann.