Gelsenkirchen. .
Scheußliche Krawatte, doofes Buch, grauenvolle CD - nach Weihnachten beginnt das große Umtauschen falscher Geschenke - sollte man meinen. Doch im Gelsenkirchener Einzelhandel halten sich die Umtausch-Aktionen nach dem Fest derzeit noch in Grenzen.
Die falschen Strümpfe, eine geschmacklose Krawatte, eine CD von der falschen Band oder ein Werk des verhassten Autors - Weihnachten können Schenker viele Fehler machen. Aber es besteht kein Grund zur Panik. So lange der Bon noch da ist, kann das gute Teil ja umgetauscht werden.
In der Buchhandlung Junius wurden am Montag einige Bücher umgetauscht, weil sie doppelt geschenkt worden waren und nicht, weil sie nicht gefallen haben. Auch viele Gutscheine wurden an der Sparkassenstraße in der Altstadt eingelöst - von allen Altersschichten. „Die Biografie von Berthold Beitz war zu Weihnachten unser persönlicher Bestseller“, sagt Nathalie Gesse. Auch das Buch von der verstorbenen Loki Schmidt sei ein Renner gewesen.
"Nicht so dramatisch"
Auch beim Elektrohändler Saturn in Buer haben sich Umtausch-Aktionen in Grenzen gehalten. „Es ist nicht so dramatisch, wie man es immer hört. Die ,Trefferquote’ war gut“, sagt Geschäftsführer Dirk Comes. Hin und wieder sei es vorgekommen, dass eine falsch geschenkte Spielekonsole gegen die richtige ausgetauscht worden sei. Generell seien in der Vorweihnachtszeit viele Konsolen verkauft worden, so Comes. Auch Kaffeevollautomaten und hochwertige Rasierer hätten unterm Baum gelegen. Gutscheine würden meistens in Hard- und Software, iPads, iPods und Laptops investiert.
„Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt mit den Umtauschen“, sagt auch Michael Jansen, Filialleiter bei Müller auf der Bahnhofstraße in der Altstadt. Zwar gebe es mehr Umtausch-Wünsche als sonst, aber das sei normal nach Weihnachten. Für die nächsten Tage rechnet der Filialleiter aber mit einer Zunahme. Oft sei es der falsche Duft, der zum Fest verschenkt worden sei: „Da vertut man sich ja schon mal.“ Gutscheine, so Jansen, seien 2010 stärker verschenkt worden als in den letzten Jahren, vor allem an junge Leute. Die würden die Gutscheine vornehmlich gegen Spielwaren, DVDs, Blu-rays und sonstige Unterhaltungselektronik einlösen.