Buer. .
Der Umzug der Fachhochschule Gelsenkirchen läuft auf Hochtouren. Vier Fachbereiche ziehen derzeit auf den neuen Campus. Vom Computer bis zum Müllsortierer ist die komplette Einrichtung auf Wanderschaft.
Wohin mit dem Drehsorter? Das Metall-Monstrum aus Motoren, Transportbändern und Ablauframpen, acht Metern im Durchmesser und über sieben Tonnen schwer, hat ein großzügiges Ambiente gefunden, mit Blick auf die grünen Seiten dieser Stadt inklusive: Raum C.120.04/1. Die Anlage zur Simulation von Sortiervorgängen beim Hausmüll ist nur ein Teil von unzähligen Gegenständen, die zurzeit beim Umzug innerhalb der Fachhochschule bewegt werden.
Zwei Kilometer Akten und Literatur, 1300 Rechner, Bildschirme, Drucker, Scanner und Faxgeräte sowie 1200 Laborgeräte, Maschinen und Werkstatteinrichtungen der Fachbereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Versorgung/Entsorgung befinden sich auf Wanderschaft. Dabei bleibt nichts dem Zufall überlassen.
Barbara Eckardt und Wolfgang Harperscheidt sind die Experten, die im geordneten Durcheinander den Überblick bewahren. Barbara Eckardt ist Projektleiterin beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes, in dessen Auftrag der Umzug abgewickelt wird. Wolfgang Harperscheidt ist Geschäftsführer des Unternehmens FM Consulting + Service, das den Umzug von der Planung bis zur Ausführung professionell betreut. Die Vielzahl der Gegenstände und der Umfang des Auftrags machen deutlich: Ein solcher Umzug ist nicht an einem Wochenende zu schaffen. Harperscheidt: „Allein die Umzugsplanung umfasste einen Zeitraum von eineinviertel Jahren.“
Bis zu 75 Mitarbeiter im Einsatz
Im Juli begann die heiße Phase. Im Durchschnitt 40 bis 50, in der Spitze bis zu 75 Mitarbeiter von Speditionsunternehmen sind damit beschäftigt, die Einzelteile im Altbau zu säubern, einzupacken, zum Neubau schräg gegenüber zu transportieren und dort wieder auszupacken und zusammenzumontieren. Nicht zu vergessen die Dokumentation: Vor dem Ein- und nach dem Auspacken werden die Maschinen einem Funktionstest unterzogen. So werde sichergestellt, dass ein eventuell später auftretender Fehler nicht der Umzugsmannschaft anzulasten ist. Den richtigen Weg zum Ziel weisen Barcodes: Jedes Teil erhält einen Aufkleber, dessen Ziffern- und Balkenkombination mit Hilfe des Computers Auskunft gibt über Art und Standort des Umzugsgutes.
„Die Menge an Masse ist es nicht, die die Komplexität eines Umzugs ausmacht“, weiß Umzugsexperte Wolfgang Harperscheidt. Vielmehr komme es auf die verlässliche Organisation an und auf die Fähigkeit, sich auf spontane Änderungen im Ablauf einzustellen. Und davon gibt es bei einem Umzug dieses Umfangs viele.
Das Ziel ist bereits in Sicht: Spätestens am 20. September muss der Mammut-Umzug bewältigt sein.