Scherze über Schalke zu machen, das ist für Frank Goosen die pure Erholung. Das gestand der Bochumer Kabarettist, der im Aufsichtsrat des VfL Bochum sitzt, bei einem Auftritt im Gelsenkirchener Musiktheater.
„Ehrlich Leute, für mich ist das hier heute Abend Erholung und Therapie – bei dem ganzen Scheiß, mit dem ich mich tagsüber beschäftigen muss.“ Der ganze Scheiß, damit meint Frank Goosen sein neue Tätigkeit im Aufsichtsrat des VfL Bochum, Erholung bedeutet, abends wie im Musiktheater vor rund 1500 Leuten aufzutreten und einfach ein bisschen „Quatsch“ zu erzählen.
„Radio Heimat“
Goosen und der Ruhrpott
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Der Bochumer geht mit „Radio Heimat“ auf Sendung, seinem aktuellen Programm, liest Geschichten aus seinem gleichnamigen Buch. „Dat is alles echt. Ich sach imma: Ich muss mir das nich’ ausdenken; ich muss dat nur aufschreiben.“ Und irgendwie hat man den Eindruck, jeder kennt tatsächlich die Typen, die in Goosens Erlebnissen eine Rolle spielen. Theo aus’n Schrebergarten und den Laberfürsten, der die Parzelle nebenan bewirtschaftet, Schulfreunde wie Pommes, Mücke und Spüli, die in der Freistunde schon morgens lieber im „Sportsfreund“ ein, zwei Halbe einschrauben anstatt die Hausaufgaben abzuschreiben.
Richtig gut wird es allerdings, wenn Goosen - scheinbar frei improvisiert – ins Plaudern kommt. Und da spielt dann natürlich auch der Fußball eine Rolle. „Ist euch auch schon aufgefallen, dass immer, wenn etwas gefährlich ist oder mächtig stinkt, ein schwarz-gelber Warnaufkleber auf der Verpackung ist?!“ Gelächter, klar, Goosen weiß schon, welche Knöpfe er beim Publikum in der Stadt mit den „richtigen Farben, aber dem falschen Verein“ drücken muss.
Scherze über Schalke
Dank Charme und Spitzen in Richtung der verbotenen Stadt nimmt man ihm auch gelegentliche Scherze über Schalke nicht übel. „Damals war Stresemann noch Reichskanzler – also ungefähr zur Zeit eurer letzten Meisterschaft.“ Verschmitztes Grinsen, die Zunge leicht aus dem Mundwinkel gestreckt. Ja, ist angekommen.
Aber als Bochum-Anhänger und -Verantwortlicher kann sich Goosen solche Sprüche auch erlauben. Denn: „Nach unten treten wäre ja gemein. Aber nach oben ein bisschen boxen hat schon was.“ Er ist Fan geblieben, hat sich seine Distanz zum Geschehen beim VfL bewahrt, muss sich deshalb gelegentlich selbst bremsen. „Ich sollte langsam mal die Schnauze halten. Sonst wird’s gleich justiziabel.“
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