Gelsenkirchen-Ückendorf. Bei der achten Auflage von „Kommse Ücken“ in Gelsenkirchen wirkt der Kreativmarkt als Besuchermagnet. Volles Haus in der Heilig-Kreuz-Kirche.

Da zog doch ein bisschen mediterranes Flair durch die Bochumer Straße. Bei der inzwischen achten Auflage von „Kommse Ücken?“ zog es die Besucher, davon viele offenbar zufällig hier unterwegs, zur und in die Heilig-Kreuz-Kirche. „Ünik - Markt der Künste“ hatten die Macher die bunte Aktion überschrieben, und sie schlug bombig ein. „Wir sind total geflasht“, kommentierte Sarah Rissel von den Insane Urban Cowboys als Veranstalter restlos glücklich.

„Bei der Julia gibt‘s schon keine Bratwurst mehr, bei uns im Soziokulturzentrum Hinda keine Waffeln mehr“, fasst sie das Echo auf die Einladung zum Bummeln, Schauen und Mitmachen zusammen. „Und die Leute kommen nicht nur zum Gucken, sie konsumieren auch, die Workshops sind alle gut besucht“, erzählt sie nach einem kurzen Rundum-Blick.

Über 30 Stände auf dem ersten Kreativmarkt

„Damit hat sich das Format auf jeden Fall etabliert, und der Markt für Kunst, Handwerk und Design schreit ja geradezu nach einer Wiederholung“, sagt sie strahlend. Über 30 Kreativstände waren in der Kirche aufgebaut, und der Ordnungsdienst hatte Mühe, mit dem Zählen nachzukommen. Denn mehr als 250 Besucher sollten möglichst nicht zur selben Zeit durch die Reihen schlendern.

Stefan Bienk, Lehrer und Schreiner, verkauft seine Holzarbeiten beim ersten „Ünik-Markt der Künste“ in der Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen.
Stefan Bienk, Lehrer und Schreiner, verkauft seine Holzarbeiten beim ersten „Ünik-Markt der Künste“ in der Heilig-Kreuz-Kirche in Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Vor der Kirche hatte die Straßenkünstlerin „Petronella“ aus der Feldmark vor allem die kleinen Gäste mit Riesenseifenblasen empfangen. „Es war gar nicht einfach, das anzumelden“, erzählt sie blinzelnd, „im Rathaus bekommt man offenbar nur als Straßenmusikerin eine Genehmigung, ich musste ganz schön strampeln. Aber jetzt findet man mich dann auch sonntags regelmäßig im Stadtgarten auf der großen Wiese.“

Live-Musik und Gastro-Angebote auf dem Kirchplatz

Ins Auge fallen drinnen nicht nur die Motive des Tattoo-Artisten ins Auge, sondern auch die Holzarbeiten von Stefan Bienk. Der langjährige Lehrer mit Wohnsitz in Buer hat sich nach der nach Jahren in der Schule zurückbesonnen und arbeitet wieder als Schreiner, und zwar mit Wohnsitz und Arbeitsort in Ückendorf. Wie lange er an einem der auffälligen Schneidebretter aus den verschiedensten Hölzern leimt, schleift und formt, kann er auf Anhieb gar nicht sagen. „Vielleicht acht Stunden?“, muss er rätseln.

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Im Hinda macht den ganzen Tag über Kathrin Springer für die Projekte des Fördervereins der Grundschule Hohenfriedberger Straße Werbung. „Wir möchten Basketballkörbe, ein Gartenhaus und eine Tischtennisplatte für die Schulhofgestaltung anschaffen“, erläutert sie, und bei dem großen Besucheraufkommen können fleißig Lose verkauft und viele Stimmen per Smartphone für das noch 17 Tage laufende Schul-Ranking gesammelt werden.

Künstler Buddy Olli zeigt Hilke Göpel seine Druckgrafiken auf dem Kunstmarkt bei „Kommse Ücken?“ in Gelsenkirchen.
Künstler Buddy Olli zeigt Hilke Göpel seine Druckgrafiken auf dem Kunstmarkt bei „Kommse Ücken?“ in Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

„Damit leistet „Kommse Ücken“ auch einen nachhaltigen Anteil für die Quartiersarbeit“, unterstreicht Sarah Rissel zufrieden. Für die besondere Atmosphäre an einem sonnigen Samstag war diesmal auch die Einfahrt zum Flöz Sonnenschein von der Bochumer Straße aus gesperrt. So konnte der Biergarten der Trinkhalle am Flöz an diesem Eingang zur Kreativmeile über die Straße hinaus um ein Stückchen erweitert werden.

„Kommse Ücken?“ startet in der neunten Auflage am Samstag, 15. Juni, Bochumer Straße, Ückendorf. Mehr auch im Internet auf https://insaneurbancowboys.de/

Die nächste auf jeden Fall bemerkenswerte Aktion im Quartier Ückendorf erwartet Neugierige am Samstag, 4. Mai. Ab 12 Uhr zeigt Jan Plewka in der Alten Brotfabrik an der Ückendorfer Straße 18, dem Atelier des Labels „Fisch & Apfelmus“ ,seine „Art Typo Textil Performance“. In der Ankündigung heißt es „Wir wollen weiter die Welt in Textil und Farbe aus den Angeln heben“.