Gelsenkirchen. Konzerte und Kunst, Film und Party: Die Lokalitäten des Gelsenkirchener Straßenzuges laden am Samstag zum abwechslungsreichen Programm ein.

„Auf der Bochumer Straße ist viel los. Man kann am Samstag nach Lust und Laune hoch und runterlaufen“, sagt Roman Milenski vom „Hier ist nicht da“. Damit meint der 39-Jährige das neue Veranstaltungsformat „Kommse Ücken!?“ für das sich verschiedene Lokalitäten auf dem Straßenzug in Gelsenkirchen-Ückendorf zusammengeschlossen haben. Einmal im Quartal soll es Kulturinteressierten ein Angebot aus Kunst, Konzerten, Film, Party und mehr bieten. Der Eintritt ist frei.

Erstmals findet das Event am kommenden Samstag, 17. September, statt. Los geht es ab 17 Uhr in der Trinkhalle am Flöz an der Bochumer Straße 139. Der Alleinunterhalter Guido Schlösser lässt sich kreativ auf der Orgel aus, während die Besucher die insgesamt mehr als 100 Biersorten und Limonaden austesten können. „Die Melodien reichen von Heinrich Riethmüller bis hin zu Klaus Schulze“, so Künstler Christoph Lammert, in dessen Atelier der zweite Programmpunkt stattfindet. Der 60-Jährige lädt zusammen mit Marion Mauß in seinen Schau.Raum an der Hausnummer 108 zur Ausstellung ein. Unter dem Titel „New pics on the block“ präsentieren sie ab 18 Uhr abstrakte Malerei.

„Percussion Fire“ spielen Afrobeats

Stimmungsvoll wird es ab 19 Uhr auf dem Hof von Djammeh Juices und Tom‘s Corner an der Bochumer Straße 95. „Percussion Fire“ spielen Afrobeats während afrikanische Säfte und Cocktails serviert werden. Als besondere Zutat nutzt der Betreiber unter anderem Hibiskus, Ingwer sowie die Frucht des Affenbrotbaums Baobab.

Das Cafe Ütelier an der Bochumer Straße 114 lädt ab 20 Uhr zum Filmabend. Gezeigt wird in der gemütlich eingerichteten Location „Clandestina Mente“, eine Dokumentation über Süditaliens Graffiti-Szene.

„Hier ist nicht da“

Der Künstler Larry Matura stellt am Freitag und Samstag, 16.und 17. September, seine malerischen Arbeiten im „Hier ist nicht da“ aus. Unter dem Titel „Opfer Täter Gaffer“ präsentiert er ab 18.30 Uhr surreale Porträts.

Am Freitag wird es zudem um 19, 20 und 21 Uhr eine dazu passende Videoinstallation geben.

Feierfreudige können sich über den letzten Programmpunkt des Abends im „Hier ist nicht da“, auch „HINDA“ genannt, freuen. Ab 21 Uhr legt der Gelsenkirchener DJ „Dieser Dobbo“ dort auf. Hip-Hop-Klänge schallen dann durch die Boxen und laden zum Tanzen ein.

„Das Format ist in jeder Hinsicht divers“

Mit eingebunden sind auch weitere Läden an dem Straßenzug. „Die Julia“ hat extra geöffnet und verkauft portionenweise Stampfkartoffeln mit Kräuterdip. Der Rhodos Grill bietet griechische Spezialitäten. Bei „Djammeh Juices“ wird ein herzhafter Bulgursalat serviert.

Im neuen „Hier ist nicht da
Im neuen „Hier ist nicht da" in Ückendorf legt Samstagabend DJ „Dieser Dobbo“ auf. © FUNKE Foto Services | Archivfoto: Michael Korte

Genauso bunt wie das Angebot soll auch die Zielgruppe sein. „Das Format ist in jeder Hinsicht divers. Eingeladen sind alle, die Bock haben, in Gelsenkirchen abends auszugehen und mehr zu erleben, als nur etwas zu trinken. Dabei spielt es keine Rolle, ob man 20 oder 60 Jahre alt ist“, so Roman Milenski.

Wir taggen GElsen: Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt. Oder besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.

Ins Leben gerufen wurde das Format „Kommse Ücken!?“ kurzfristig, um mehr Sichtbarkeit für die Straße und die Angebote zu schaffen. Auf die Idee kamen die Betreiber des „Hier ist nicht da“. „Verschiedene Events wie der Quartierstag im Mai, die Szeniale oder Places haben gezeigt, dass sich die Bochumer Straße als Ausgehviertel bewährt hat. Hier besteht eine Subkultur. Nur die Eventplanung ist leider oft zu kostenintensiv“, so Milenski. Trotzdem seien genau solche Programmangebote nötig.

Mit dem neuen Format wollen die Veranstalter ganz niederschwellig ein Angebot für Besucher schaffen, ohne dass die Lokale viel Aufwand haben. Alex Philipps (48) von der Trinkhalle sieht die Idee positiv und das Event als „Bonuseffekt“ für die Gastronomie und Menschen vor Ort. „Mit Kunst und Kultur holst du die Leute her. Es ist wichtig, einen Anreiz zu schaffen.“ Für Christoph Lammert geht es auch darum, durch solch ein Angebot „den Stadtteil attraktiver und lebenswerter zu gestalteten“. Größtenteils wird das Event durch die eigenen Leute gestemmt. Eine kleine Finanzspritze pro Quartal steuern Stadtmarketing und Kulturreferat der Stadt Gelsenkirchen dazu.