Gelsenkirchen. Eine Komplettsanierung des Berufskolleg-Gebäudes am Goldberg bei laufendem Betrieb ist völlig unrealistisch. Ein Kommentar.
Unabhängig von der Entscheidung, ob das Berufskolleg am Goldberg auch künftig seinen Standort in Buer haben soll oder nicht: Eine aufwendige Prüfung durch Bausachverständige, ob der Gebäudekomplex bei laufendem Betrieb so saniert werden kann, dass er ein zukunftsfähiges Lernumfeld bietet, ist völlig unsinnig. Das Baureferat hat vor Jahren bereits die Gebäude eingehend geprüft. Damals wurde entschieden, dass es lediglich Sanierungen geben soll und kann, die den Weiterbetrieb für die absehbare Restlaufzeit sicherstellt. [Lesen Sie dazu auch: Buer oder Bildungscampus? Streit um drittes Berufskolleg]
Räume am Goldberg reichen nicht für Zusatzklassen vom Kolleg Königstraße
Auch wenn in der Zwischenzeit ein neues Teilgebäude entstanden ist und einiges saniert wurde: An der Grundsituation hat sich wenig verändert. Und in welchem Zustand sich die Gebäude befinden, sollte das Baureferat nach vielen Jahren der stufenweise Teilsanierungen im Haus eigentlich auch ohne erneute, aufwendige Prüfung wissen. Das Berufskolleg am Goldberg soll im Sinne der im Gutachten klar geforderten Profilschärfung die Auszubildenden der kaufmännischen Berufe vom Berufskolleg Königstraße mitaufnehmen, es werden also an die 400 Schüler mehr sein. Hinzu kommt, dass die Schülerzahlen an Berufskollegs unter anderem durch Zuwanderung und dadurch bedingt mehr Internationale Förderklassen generell wieder steigen. Wie soll eine strukturelle Sanierung unter diesen Umständen möglich sein?
Das Baureferat hat seit Jahren mit extremer Personalnot zu kämpfen, muss immer wieder Projekte verschieben. Vor allem, wenn es um Sanierungen geht. Neubauprojekte haben oft Vorrang. Und auch aktuell hakt es an vielen Stellen mangels Personal. Warum soll dann Arbeitskraft gebunden werden für eine Prüfung, deren Ergebnis schon jetzt feststeht. Und für Schülerinnen, Schüler und die Lehrkräfte wäre eine Sanierung im Bestand ohnehin eine echte Horrorvison.