Gelsenkirchen. Sparkasse Gelsenkirchen: Trotz Zinswende und Baukosten bleibt die Jahresbilanz 2023 stabil. Diese Zahlen fallen auf.

Die Sparkasse Gelsenkirchen ist trotz einiger Rückgänge in ihrem Geschäftsbereich insgesamt zufrieden mit ihrer Jahresbilanz für 2023. Dabei sei das Jahr von schwierigen Rahmenbedingungen geprägt gewesen – wie von der Fortsetzung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, der Zinswende der EZB, der anhaltend hohen Inflation und den hohen Energiepreisen. Diese Situation führte bei vielen Unternehmen und Privatleuten zu einer eher abwartenden Haltung.

„Vor diesem Hintergrund können wir mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2023 insgesamt zufrieden sein“, so Vorstandsvorsitzender Bernhard Lukas. Die durchschnittliche Bilanzsumme blieb mit 3,8 Milliarden Euro fast auf dem Vorjahresniveau. Im Einlagengeschäft verzeichnete die Sparkasse einen Rückgang von 3,1 % auf rund 3,1 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen belief sich unverändert gegenüber 2022 auf 2,2 Milliarden Euro.

Rückläufiger Wohnungsbau ­– Bestandsimmobilien gefragt

Der durch die EZB im Sommer 2022 ausgelöste kräftige Zinsanstieg und die hohen Bau­kosten sorgten auch in 2023 für eine deutlich reduzierte Nachfrage bei den Wohnungsbaufinanzierungen, so die Sparkasse. 124 Millionen Euro zahlte die Bank Häuslebauern, -modernisie­rern und -erwerbern in 2023 aus. Das entspricht einem Rückgang von über 30 %. „Viele Menschen befürchten, dass sie sich den Traum von den eigenen vier Wänden nicht erfüllen oder auch die energetisch erforderlichen Investitionen nicht mehr leisten können“, so Vorstandsmitglied Stephanie Olbering, „die stark gestiegenen Lebenshaltungs- und Baukosten sind deutlich spürbar.“

Einlagen werden in Wertpapiere umgeschichtet

Vor dem Hintergrund des gestiegenen Zinsniveaus schichteten viele Kundinnen und Kunden Tagesgelder und Giroeinlagen um in höher verzinsliche Sparkassen­­­briefe (+ 210 Mio. Euro) und in Wertpapiere. Die insgesamt gute Entwick­lung an den Märkten und der Wunsch nach ertragsstarken Anlagen führten mit 170 Mio. Euro zu einem Plus von fast 26 % bei den Wertpapierkäufen gegenüber dem Vorjahr. Dabei lag der Anteil der festverzinslichen Wertpapiere bei fast 57 %.

Bargeldversorgung trotz Geldautomatensprengungen gesichert

Auch interessant

Die Sparkasse bietet mit 19 Geschäftsstellen und 67 Geldautomaten in Gelsen­kirchen weit mehr Möglich­keiten, sich mit Bargeld zu versorgen, als alle anderen Banken zusammen. Dabei wurde die Sparkasse im letzten Jahr mehrmals Ziel von Geldautomatensprengungen: in Resse, im inzwischen geschlossenen Real-Markt und in Heßler. „Die Angriffe gefährden Menschen und richten große Sachschäden an“, berichtete Vorstands­mitglied Michael Klotz, „der Wieder­aufbau der Geschäftsstellen dauert Monate – so groß ist die Zerstörung.“ Auch deshalb hat die Sparkasse in die Sicherheit investiert und setzt in Abstimmung mit dem Landes­kriminalamt an allen Standorten individuell geeignete Sicherungsverfahren ein, wie zum Beispiel Einfärbesysteme und Ver­nebelungstechnik.

Sparkasse weiterhin größte Förderin in der Stadt

Die Sparkasse Gelsenkirchen setzte auch im vergangenen Jahr ihr Engagement für Bildung, Kultur, karitative Zwecke, Umwelt und Sport fort. Als größte Förderin in der Stadt unterstützte sie mit 4,3 Millionen Euro zahlreiche Initiativen. Mit 611 Beschäftigten und 34 Auszubildenden ist die Sparkasse zudem eine wichtige Arbeitgeberin in Gelsenkirchen.