Gelsenkirchen. Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Gelsenkirchen hat die Sparkasse ein neues Gerät aufgestellt. Dieses hat einen Schutzpanzer.

Es war eine der spektakulärsten Automaten-Sprengungen in Gelsenkirchen, als vermummte Täter Ende Oktober nachts in Heßler mehrfach versuchten, einen Sparkassen-Geldautomaten hochzujagen, um an Bargeld zu kommen. Ein krasses Video zeigt, wie kaltschnäuzig und professionell die Männer vorgehen. Die Aufnahmen von Anwohnern warfen die Frage auf, ob Gelsenkirchen überhaupt genügend Polizisten auf Streife hat. Die Gewerkschaft der Polizei antwortet darauf mit einem Nein und skizziert einen dramatischen Schwund in den vergangenen Jahren.

Provisorium mit Schutzpanzer: Geldautomat in Gelsenkirchen-Heßler über die Pfalzstraße erreichbar

Die Sparkassen-Filiale an der Kanzlerstraße ist durch den Raubzug massiv beschädigt worden. Nach Angaben des Geldinstitutes läuft der Wiederaufbau noch. Weil das Ende der Bauphase „zurzeit noch nicht absehbar“ ist, hat das Geldinstitut nun für den Bargeld-Service provisorisch einen Geldautomaten auf dem Hof hinter dem Sparkassen-Gebäude installiert – in einem sprengsicheren Gehäuse, eine Art Schutzpanzer aus tonnenschwerem Stahlbeton. Zu Fuß ist der Geldautomat über die Pfalzstraße erreichbar. Lesen Sie dazu:Nach Automatensprengungen: Sparkasse rüstet auf und setzt auf Schutzpanzer

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Die Anlieferung gestaltete sich nach Angaben der Sparkasse zunächst als schwierig. Aufgrund der aktuellen Sperrungen des Fersenbruchs und der Kanzlerstraße konnten ein Tieflader und ein Kran zunächst nicht bis zur Sparkassen-Geschäftsstelle fahren. Dank unbürokratischer Unterstützung durch die Stadt durchfuhr der Schwerlaster die Straßensperrung dann aber im zweiten Anlauf und der Geldautomat wurde an seinem provisorischen Standort aufgestellt. Interessant:So reagieren Banken auf Automaten-Sprengungen

Dass Banken und Sparkassen stärker aufrüsten, hat auch mit den vielen Automaten-Sprengungen von Räuberbanden (oft aus den Niederlanden) im Ruhrgebiet, von denen auch Gelsenkirchen nicht verschont geblieben ist, zu tun. Von Dezember 2022 bis März 2023 beispielsweise hinterließen die Täter in Erle und Resse sowie in Horst und in Scholven nach ihren Raubzügen jeweils ein Trümmerfeld.

Seit 2021 rüstet die Sparkasse Gelsenkirchen daher auch auf. Es gibt bereits drei solcher Geldautomaten mit Schutzpanzer – und zwar an Standorten in Buer-Nord an der Feldhauser Straße 91, in der Resser Mark, Im Emscherbruch 72-74, und in der Zoom-Erlebniswelt. Die beiden letzteren Automaten sind im Juni 2021 installiert worden, im Februar 2022 folgte das dritte Gerät dieser Art.

Die Sparkasse Gelsenkirchen prüft nach eigenen Angaben, weitere Standorte umzurüsten. Einer davon ist beispielsweise der Automat am Marktkauf an der Willy-Brandt-Allee in Erle. Auch dort hatten sich Automaten-Knacker zu schaffen gemacht.