Gelsenkirchen-Buer. So soll der Feierabendmarkt noch attraktiver werden. Besonders Fans mediterraner Küche können sich auf kulinarische Überraschungen freuen.

Einkaufen, schlemmen, plauschen: Im April 2014 war es, als der Feierabendmarkt Buer donnerstags, 16 bis 20 Uhr, auf der Domplatte eröffnet wurde. Er entpuppte sich, trotz manchen Wandels und der Corona-Pandemie, als vor allem gastronomische Erfolgsgeschichte, die in anderen Stadtteilen Schule machte. Zum Zehnjährigen startet der „Markt am Dom“ jetzt nach dem Winter wieder durch - mit neuen Ständen, einigen kulinarischen Überraschungen und zwei Köchen, die viele (nicht nur) aus dem Fernsehen kennen dürften.

Spätestens Anfang Mai wollen Clive Hüsken und Matthias Ruta den Feierabendmarkt im Schatten der St.-Urbanus-Kirche mit portugiesischen Spezialitäten beleben. Auf die Besucherinnen und Besucher warten Getränke und Tapas, wie sie im Restaurant „Fidalgo“ (ehemals „Officina“) an der Horster Straße serviert werden, das Hüsken im Spätsommer 2023 eröffnet hat (wir berichteten).

Fans von portugiesischen Tapas kommen in Gelsenkirchen-Buer auf ihre Kosten

Beide sind (auch international) ausgebildete Köche und bringen Fernseh-Erfahrung mit. Sprich: Die Zubereitung von Köstlichkeiten unter Beobachtung, das können sie. Hüsken (29) - Sohn des früheren Schloss-Westerholt-Restaurant-Betreibers Georg Hüsken - arbeitete nicht nur unter Zwei-Sterne-Koch Hans Neuner in Portugal und in Tim Mälzers Hamburger „Bullerei“, sondern wirkte auch 2019 in einer Staffel der Sat1-Sendung „The Taste“ mit. Ruta (57) - auch gelernter Konditor - war nach Stationen in Essen, Frankfurt und Düsseldorf in der Schweiz, Türkei, Spanien, Tunesien und Portugal tätig, bevor er Sous-Chef im Restaurant von TV-Koch Frank Rosin in Dorsten wurde. Mittlerweile hat er sich selbstständig gemacht und betreibt eine Kochschule in Bülse.

Was Hüsken und Ruta besonders eint, ist ihr Faible für portugiesische „Kleinigkeiten“, die aber geschmacklich groß auftrumpfen. „Es ist eine leichte, ehrliche, leckere Küche ohne Firlefanz“, schwärmte Hüsken im Sommer 2023 vor dem Start seines „Fidalgo“. So groß ist seine Begeisterung (nach wie vor), dass er sie von der Horster Straße zur Domplatte bringen will. Und Ruta, ebenfalls Fan dieser mediterranen Spezialitäten, kocht mit. Buchstäblich: Sie wollen ihre Tapas selbst vor Ort anbieten und servieren.

Gelsenkirchener TV-Koch Hüsken will auf dem Feierabendmarkt Neues ausprobieren

Serviert seine portugiesischen Tapas künftig nicht nur im Restaurant „Fidalgo“ an der Horster Straße in Gelsenkirchen-Buer, sondern auch auf dem Donnerstags-Feierabendmarkt im Schatten der St.-Urbanus-Kirche: Gastronom und TV-Koch Clive Hüsken.
Serviert seine portugiesischen Tapas künftig nicht nur im Restaurant „Fidalgo“ an der Horster Straße in Gelsenkirchen-Buer, sondern auch auf dem Donnerstags-Feierabendmarkt im Schatten der St.-Urbanus-Kirche: Gastronom und TV-Koch Clive Hüsken. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

„Geplant ist, auf dem Feierabendmarkt drei verschiedene Tapas von der Speisenkarte des ,Fidalgo‘ anzubieten, die wöchentlich wechseln“, kündigt Hüsken im Gespräch mit der Redaktion an und nennt etwa die beliebten Vanillecreme-Törtchen Pasteis de Nata oder die berühmten Bacalao-Kroketten aus Stockfisch. Ehrensache, dass Vinho Verde - der berühmte portugiesische Weißwein -, Sangria und das Bier Sagres ausgeschenkt werden. Hinzu kommen Spezialitäten, die es so nicht im Lokal an der Horster Straße gibt. „Wir wollen auch etwas Neues ausprobieren und sehen, wie das ankommt“, so Hüsken weiter. „Alles ganz locker und entspannt.“

Ihm gehe es darum, den „Markt am Dom“ zu bereichern und zu beleben. Freilich hat er auch im Hinterkopf, den Gästen dort Appetit auf mehr „Fidalgo“-Tapas zu machen, allerdings zu „attraktiven Feierabendmarkt-Preisen“, wie er sagt; denn das schicke Ambiente mit eingedeckten Tischen und der personelle Aufwand müssten ja nicht berücksichtigt werden. Nur zu zweit wird das Duo nicht im Verkaufswagen stehen, stellt Hüsken klar. „Unter anderem vom Personal hängt auch der Starttermin ab.“

Gelsenkirchens „Buerno“-Gastronom Yildiz serviert osteuropäische Weine und Fingerfood

Hüsken und Ruta bilden nicht die einzigen Neuerungen auf dem Feierabendmarkt in Buer. Auch „Buerno“-Inhaber Yalcin Yildiz will dort seine gastronomische Visitenkarte an einem Stand abgeben - und Experimente wagen. „Wir planen eine mobile Weinbar mit Neuentdeckungen aus Osteuropa sowie alkoholischen Spritzgetränken“, so Yildiz auf Nachfrage. Darüber hinaus soll es wechselndes Fingerfood geben, das den Gästen teils aus dem Bistro auf der Domplatte bekannt ist.

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Auch hier ist der Starttermin noch nicht ganz fix. „Fest steht aber, dass wir unsere Weinbar nach den Osterferien öffnen, sobald es wärmer wird.“ Diese wird das Getränke-Angebot vor Ort ergänzen, das ohnehin zum Start in die gastronomische Freiluft-Saison auf Expansion ausgerichtet ist: Denn unter dem Label „Black Spoons“ (schwarze Löffel) macht der Recklinghäuser Koch Pascal Hermeler ab Mitte April erstmals mit einem neuen Foodtruck auf dem Feierabendmarkt Station, an den ebenfalls eine mobile Weinbar angegliedert ist.

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Vielen Gastrozonen-Gästen auf Buers Wochenmarkt als Mitarbeiter von Fisch-Sommelier und Marktsprecher Marvin Tidili bekannt, serviert der 33-Jährige zudem spanische Spezialitäten, „alle hausgemacht“, wie er betont. Die Tapas-Palette zu Preisen zwischen sechs und 15 Euro reicht von Honig-Senf-Lachs über Hähnchen in Mandelpanade oder Roastbeef in Pfefferkruste bis hin zu Tortillas oder Mandelcreme. Darüber hinaus bietet er „die volle Packung Mittagstisch“ für zehn Euro an, etwa eine Garnelen- oder Fischpfanne. In Sachen Fischwaren kooperiert er mit Fischsommelier Tidili. Dabei haben auch die Besucher des Mittwoch-Feierabendmarkts auf dem Heinrich-König-Platz sowie des Samstags-Wochenmarkts in Buer Gelegenheit, seine kulinarische Liebeserklärung an Spanien kennenzulernen