Premiere für den „Markt am Dom“: Schon lange vor der eigentlichen Eröffnung eroberten Neugierige am Donnerstag die Domplatte. Später schieben sich die Besucher durch die engen Gassen zwischen den Ständen, trinken ein Weinchen und plauschen angeregt. „Super“ lautet die einhellige Meinung.

St. Urbanus hatte noch lange nicht 16 Uhr geschlagen, da zog bereits der würzige Duft von Knoblauch und Oliven bis hinein in die Hochstraße. Auf den offiziellen Beginn für den „Markt am Dom“ wollte am Donnerstagnachmittag offenbar niemand warten, weder Händler, noch Kunden. „Die ersten waren schon um zwei Uhr am Mittag da“, sagt Marktmeister Siegbert Panteleit.

Die einen, um zu schauen, wie sich denn der neue Feierabendmarkt so präsentiert. Die anderen, um den Wagen, der gerade noch nebenan auf dem Wochenmarkt an der Springestraße stand, zum St. Urbanus-Kirchplatz zu verrücken.

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Wolfgang Laufs
Von Wolfgang Laufs

Wie Elke Ritter zum Beispiel, die das Wagnis eingegangen ist, Fisch an beiden Standorten zu verkaufen. Sie freut sich über die Menschen, die sich durch die enge Gasse schieben: „Das sind junge Kunden, Kunden, die wir sonst nicht auf dem Markt sehen.“

Das Engagement für zwei Standplätze an einem Tag erfordert Durchhaltevermögen. Für Elke Ritter hat der Donnerstag um 2.30 Uhr begonnen, gegen 23 Uhr wird er wohl zu Ende gehen. „Wir machen mit, sonst verpassen wir eine Chance“, hat Klaus Lengemann für sich entschieden, nachdem er in Bochum gesehen hat, wie dort der Feierabendmarkt angenommen wurde. Auch der Wuppertaler Obst- und Gemüsehändler musste am Donnerstag früh aufstehen. Um 1.30 Uhr war für ihn die Nacht vorbei. Dann ging es zum Großmarkt, zum Marktplatz nach Heßler, anschließend nach Buer. Heute früh steht er in Horst-Süd.

Neugierige schieben sich durch enge Gassen

Derweil schieben sich Neugierige durch die enge Gasse, die die Stände zwischen Kirchenfront und Treppenstufen bilden. Sie zeigen Geduld im Stau, nippen am Weinglas, halten ein Schwätzchen unter den Marktschirmen, wo Sitzbänke und Tische stehen. Das Angebot ist bunt: Es gibt Fleisch, Wurst und Blumen, Tee, geräucherte Forellen und Erbsensuppe.

Der Teller mit den gemischten Vorspeisen zum Sofortverzehr kostet 8,50 Uhr, wer sich etwas Besonderes für zu Hause mitnehmen möchte, greift zum kanadischen Entrecôte für 54 Euro pro Kilogramm. „Ganz schön eng hier“, raunt es durch die Gasse. Gefolgt von der Frage: „Gibt es hier keinen Bierstand?“ Auch Siegbert Panteleit hat’s gehört und denkt darüber nach, zumindest die Anordnung der Stände zu verändern.