Gelsenkirchen. 27 Fußballfelder voll Solaranlagen: In Gelsenkirchen kam der PV-Ausbau zuletzt schneller voran als anderswo. Ein Experte rät: Jetzt schnell sein!

Dem Vergleichsportal „Selfmade Energy“ zufolge ist der Photovoltaik-Ausbau in Gelsenkirchen zuletzt besser vorangekommen als im Bundesschnitt – und das sogar, obwohl die private Förderung von PV-Anlagen in der Stadt Ende vergangenen Jahres überhaupt nicht abrufbar war, weil der Fördertropf leer war. Allerdings: Gelsenkirchen liegt im Ranking weiterhin hinten, was die Anlagendichte im Verhältnis zur Einwohnerzahl angeht.

In Zahlen heißt das: Im vierten Quartal 2023 wurden in Gelsenkirchen insgesamt 179 Solaranlagen neu installiert. Dies entspricht einem Zuwachs von 9,2 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2023. Damit liegt das Wachstum in Gelsenkirchen über dem bundesweiten Durchschnitt von 7 Prozent. Die Gesamtzahl der in Gelsenkirchen installierten Solaranlagen beträgt aktuell 2127 Anlagen – das entspricht ungefähr einer Fläche von 27 Fußballfeldern.

Auch interessant

Die installierte Leistung in Gelsenkirchen liegt damit bei insgesamt 42 Megawatt. Gemessen an der Anzahl der PV-Anlagen pro 1000 Einwohner schafft Gelsenkirchen es im Ranking der Städte nur auf Platz 2031 – gemessen an der insgesamt installierten Leistung allerdings auf Rang 194. Das geht aus den offiziellen Photovoltaik-Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für das vierte Quartal 2023 hervor, die das Solar-Vergleichsportal erneut für 2050 Städte ausgewertet hat.

Viele Hausbesitzer sind bei Förderung leer ausgegangen

„2023 wurden so viele Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert wie nie zuvor“, teilte Tim Rosengart, Geschäftsführer von „Selfmade Energy“, mit. Im letzten Quartal sei die Nachfrage allerdings vergleichsweise schwach gewesen. „Viele Hausbesitzer haben zuletzt mit der Anschaffung einer Solaranlage gewartet, weil sie sich in der zweiten Runde des KfW-Programms 442 ,Solarstrom für Elektroautos‘ um die attraktive Förderung bewerben wollten“, analysiert er die Entwicklung. Die Mittel von 300 Millionen Euro waren in der ersten Runde im September allerdings nach nicht einmal einem Tag ausgeschöpft. Hausbesitzer, die nun leer ausgegangen sind, sollten Rosengart zufolge das Beste aus der Situation machen und sich beeilen: Viele Solarfirmen seien aufgrund der ohnehin geringeren Nachfrage im Winter und der hinausgezögerten Kaufentscheidung vieler Hausbesitzer nur schwach ausgelastet und würden daher, im Vergleich zum letzten Frühjahr, Preisnachlässe von bis zu 25 Prozent, gewähren.

In Gelsenkirchen wird die Anschaffung von PV-Anlagen seit einigen Jahren mit einem stadteigenen Förderprogramm finanziell unterstützt. Der Fördertropf war in der Vergangenheit schnell aufgebraucht, 2024 wurde die Förderung aber wieder neu aufgelegt, vereinfacht und sogar aufgestockt. Das Programm beginnt mit einer Fördersumme von 100 Euro für Stecker-Solargeräte bzw. Balkon-Solarmodule mit einer Leistung bis 400 Watt und reicht bis maximal 4000 Euro für Photovoltaikanlagen mit einer Leistung über 10 Kilowatt-Peak. (gowe)

Mehr zur Solardachförderung in Gelsenkirchen gibt es hier: