Gelsenkirchen-Horst. Der Förderverein Schloss Horst hat sich neu aufgestellt. Mit einem neuen Angebot soll die Gelsenkirchener Sehenswürdigkeit aufgewertet werden.
Schloss Moyland im Kreis Kleve hat einen, Schloss Burg an der Wupper ebenfalls, und der bayerische Publikumsmagnet Neuschwanstein sowieso. Im Horster Erlebnismuseum jedoch suchen Besucherinnen und Besucher einen Museumsshop vergeblich. Jedenfalls bislang. Wenn es aber nach den Plänen des gerade gewählten neuen Vorstands vom Förderverein Schloss Horst geht, können Interessierte dort künftig ebenfalls Souvenirs, Geschenkartikel, Kinderspielwaren und Bücher erwerben, die an die Dauerausstellung „Leben und Arbeiten in der Renaissance“ erinnern.
Es ist das erste Projekt, das der neue Vorstand mit Sandra Nienhaus an der Spitze verfolgen will. Ihre Stellvertreter sind Elke Fabri und Jörg Fabri, das Amt des Schatzmeisters übernimmt Klaus Verse, das des Schriftführers Wolfgang Nienhaus. Dabei sieht sich die neue Vorsitzende Nienhaus ausdrücklich als Teil des Teams. „Wir erledigen die Arbeit gleichberechtigt auf Augenhöhe“, betont sie im Gespräch mit der Redaktion. Sie übernimmt den Posten von ihrem Vorgänger Dr. Michael Kasperski, der dieses seit Sommer 2021 inne hatte und nicht mehr zur Wahl antrat.
Förderverein war einst maßgeblich an Rettung von Gelsenkirchener Schloss Horst beteiligt
Dass sie mit Blick auf die Vereinsgeschichte in große Fußstapfen tritt, ist der Wirtschaftsjuristin (45) klar. Denn es war der 1985 gegründete Förderverein um den Vorsitzenden Johannes Kollner als „Motor“, der die Rettung von Schloss Horst initiierte. Damals verfiel das einst so prächtige Gebäude immer mehr, nur ein kleiner Teil wurde als Diskothek genutzt. Nur dank des Engagements der ehrenamtlichen Förderer gelang es, das Schloss in den Besitz der Stadt Gelsenkirchen zu überführen und es 1992 bis 1995 unter wissenschaftlicher Leitung mit Hilfe öffentlicher Fördergelder restaurieren zu lassen.
Die damalige Rolle des Vereins als durchaus kritischer „Mahner und Hüter“ sieht Nienhaus mittlerweile als überholt an. „Das Schloss ist gerettet, die Museumspädagogik aus den Händen des Vereins in die der Stadt übergegangen. Damit ist die heutige Situation eine ganz andere.“ Sie setze vielmehr auf engen Austausch mit der Verwaltung, „um zu schauen, was Aufgabe der Stadt und was Aufgabe des Vereins ist, was schon vorhanden ist und was fehlt“, wie etwa der Museumsshop. Dass dieser sinnvoll sei, damit die Attraktivität des Schlosses gesteigert wird und womöglich zusätzliche Besucher in die Ausstellung gelockt werden, „darin sind wir uns mit der Stadt einig.“
Zukunft des Mittelalterspektakels „Gaudium“ in Gelsenkirchen ist weiterhin unklar
Wer als Träger des Shops fungieren, welches Sortiment vorgehalten werden könnte, welche Räume sich dafür anbieten: All diese Einzelheiten sollen in Gesprächen mit der Stadt geklärt werden, so die 45-Jährige weiter, die nach ihrem Umzug aus Bismarck seit 2011 in Horst lebt. Mitglied im Förderverein ist sie seit Mitte Januar, „für dessen Arbeit interessiert habe ich mich aber schon lange.“
Wo der neue Vorstand „Baustellen“ bzw. Anlässe für weiteres Engagement sieht, dazu wollte sich Sandra Nienhaus noch nicht äußern. Erst einmal geplant sei eine ergebnisoffene Bestandsaufnahme, bei der Anregungen aller Mitglieder und auch sonst aller Horsterinnen und Horster willkommen seien. „Wir wollen auf jeden Fall mehr Präsenz im Stadtteil zeigen und die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen vertiefen.“ Der bald wieder stattfindende Feierabendmarkt sei dafür eine gute Gelegenheit.
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Ob sich der neue Vorstand des Mittelalterfests „Gaudium“ annehmen will, das wegen Corona und dem Wegfall der Finanzspritze durch die Bürgerstiftung Gelsenkirchen in den vergangenen Jahren ausfallen musste? „Wir wissen, dass diese Großveranstaltung der Wunsch vieler ist. Aber wir müssen schauen, ob es auch machbar ist.“
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