Gelsenkirchen. Am St. Josef Hospital in Gelsenkirchen-Horst stehen 2024 entscheidende Veränderungen an. Das sind die Pläne der Geschäftsführung.
Die Geriatrie am St. Josef-Hospital in Horst soll nach Buer ins St. Marien Hospital (MHB) ziehen. Das hat am Freitag die Geschäftsführung der neuen KERN-Gruppe mitgeteilt, unter deren Dach auch die St. Augustinus Gelsenkirchen-Einrichtungen betrieben werden. Der Umzug wird jetzt vorbereitet und soll voraussichtlich 2024 umgesetzt werden. Ob, und wenn ja welche Abteilungen dafür im MHB weichen oder zusammenrücken müssen, mochte Unternehmenssprecher Wolfgang Heinberg auf Anfrage nicht sagen, es sei „genug Raum vorhanden, der durch Optimierung genutzt werden kann.“
Damit greift die Klinik den noch nicht in letzter Konsequenz verabschiedeten Klinik-Reformplänen des Landes vor. Diese Pläne sehen nach dem heutigen Stand vor, keine Geriatrien mehr als alleinstehende Einrichtungen zu gestatten, sondern eingebettet in Kliniken mit somatischer Versorgung, also weitergehenden Behandlungsmöglichkeiten.
Arbeitsplätze und Therapieangebote mit dem Umbau sichern
„Bei unseren Planungen, die wir auf Basis der in der Politik diskutierten Zukunftsszenarien entwickelt haben, setzen wir auf …. die Sicherung und den Erhalt von Arbeitsplätzen und den politisch gewollten Umbau von Versorgungsangeboten. Mit der Verlagerung der Geriatrie nach Buer greifen wir den Plan von NRW-Gesundheitsminister Laumann auf. Und wir arbeiten bereits mit Hochdruck an Zukunftskonzepten für das St. Josef-Hospital“, versichert KERN-Geschäftsführerin Susanne Minten in der Ankündigung der Verlagerung. Denkbar sei, ein Fachärztezentrum im Haus zu etablieren. Auch die Einrichtung einer Level-1-Klinik mit interdisziplinärer Grundversorgung wie internistischen oder chirurgischen Leistungen sei eine Möglichkeit. Lesen Sie auch:St. Josef Hospital in Horst ist Traumazentrum]
Geschäftsführerin: „Wir gehen erneut in Vorleistung gegenüber dem Land“
Auf jeden Fall sollen alle Mitarbeitenden und alle Angebote mit ans MHB wechseln. Susanne Minten versichert: „Wir machen jeder und jedem Mitarbeitenden der Klinik für Geriatrie im St. Josef-Hospital das Angebot, mit nach Buer zu gehen und im bekannten Team zu bleiben oder Arbeits- und Karrierechancen in einem unserer weiteren Krankenhäuser zu nutzen.“ KERN gehe bei diesem Schritt erneut in Vorleistung gegenüber Land und Bund, die weder die Reformpläne noch die Pläne Krankenhausfinanzierung entscheidend vorangetrieben hätten zuletzt.
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Gelsenkirchens zuständige Gesundheitsdezernentin Andrea Henze sieht in der Verlagerung eine Chance, den Standort in Horst mit einem Facharztzentrum oder einem Krankenhausangebot mit Grundversorgung langfristig zu sichern. „Es fällt zwar mit der Geriatrie eine Leistung im Stadtbezirk weg, gesamtstädtisch ist durch die Verlagerung nach Buer allerdings kein Qualitätsverlust zu verzeichnen. Zudem eröffnen sich durch die Planungen der KERN GmbH neue Chancen für Horst“, so Andrea Henze. Die Stadt begrüße ausdrücklich, „dass das St. Josef-Hospital zur wohnortnahen Versorgung nicht nur erhalten, sondern sogar besser aufgestellt werden soll“, so Andrea Henze.