Gelsenkirchen. Soziales, Kultur, Klima: Diese Akzente setzen die Grünen 2024. Freuen können sich alle, die PV-Anlagen planen – und „Schlossbesucher“ der City.

Das „Schloß Stolzenfelz“ an der Ahstraße ist unwidersprochen eine spezielle Örtlichkeit, die durch das „Sofortprogramm Innenstadt“ des Landes NRW geschaffen werden konnte. Durch das Programm wurde das Team hinter dem Kultur-Café und barrierefreien Treffpunkt großzügig bei der Miete unterstützt; ab 2024 muss es auf eigenen Beinen stehen. Auf Initiative der Grünen-Ratsfraktion soll das „Stolzenfelz“ jedoch weiter entlastet werden: Gemeinsam mit der SPD hat die Fraktion 20.000 Euro Soforthilfe für das inklusive Projekt durchgesetzt – und angekündigt, dem Haushalt 2024 wieder zustimmen zu wollen.

Verabschiedet wird der Haushaltplan bei der letzten Ratssitzung des Jahres im Dezember. Welche Anträge es in den Haushalt schaffen, wird aber schon in den Vorberatungen vereinbart. Die Grünen stehen nun hinter rund 25 Anträgen, die mindestens von einem der beiden großen Fraktionen SPD und CDU unterstützt werden. Dazu zählen 60.000 Euro für das „Haus Eintracht“ der Amigonianer, wo Kindern aus „sozial belasteten Lebensräumen“ geholfen wird. Ebenfalls 60.000 Euro soll es für die „soziale Quartiersentwicklung“ in Gelsenkirchen geben. Mit dem Geld soll etwa die soziale Arbeit in Schalke finanziell abgesichert werden oder ein Stadtteilbüro in Horst aufgebaut werden.

Norbert Labatzki, „Schlossherr“ beim „Stolzenfelz“ bei der Eröffnung seines Treffpunkts an der Ahstraße im Sommer 2022. Das Projekt wird jetzt mit 20.000 Euro durch einen Haushaltsantrag der Grünen und der SPD abgesichert.
Norbert Labatzki, „Schlossherr“ beim „Stolzenfelz“ bei der Eröffnung seines Treffpunkts an der Ahstraße im Sommer 2022. Das Projekt wird jetzt mit 20.000 Euro durch einen Haushaltsantrag der Grünen und der SPD abgesichert. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Der „Hauptantrag“ der Grünen ist jedoch die Erhöhung des städtischen Klima-Förderprogramms von 180.000 Euro auf 255.000 Euro. Das Programm ist besonders aufgrund der Zuschüsse für Photovoltaikanlagen (auch für Balkonkraftwerke) beliebt; 2023 wurde das Fördervolumen aufgrund der vielen Anträge schnell aufgebraucht. In Folge gingen viele Interessenten leer aus. Mit den 75.000 Euro zusätzlich, die die Grünen durchsetzen konnten, sollen nun noch mehr Anträge bewilligt werden können, wenn das Programm 2024 wieder fortgesetzt wird.

„Autos runter, Menschen drauf“: „Stadtterrassen nun auch in Gelsenkirchen-Horst

Weitere kleinere Anträge sichern 15.000 Euro für die Cricket-Abteilung des VfB 09/13 Gelsenkirchen, um die Trabrennbahn Nienhausen zu ertüchtigen, 10.000 Euro für eine Wiederholung des „New Colours“-Festivals, 5000 Euro für einen Anstrich des Hauptbahnhofs mit einem „Lack gegen ,Wildpinkeln’“ oder 25.000 Euro für das Projekt „Stadtterrassen“ in Horst, inklusive eines kulturellen Begleitprogramms. Die auch „Parklets“ genannten „Stadtterrassen“ standen zuletzt auf der Weberstraße und verfolgen das Konzept „Autos runter, Menschen drauf“, indem Parkplätze zu Veranstaltungsorten werden. Das wird „wieder mehr Leben auf die Essener Straße bringen“, kündigt die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen, Adrianna Gorczyk, an. Dazu:Weber-Terrassen bieten Programm in der Gelsenkirchener City

„Es war uns sehr wichtig, dass wir mit unseren Haushaltsanträgen ein breites Spektrum für die Menschen in Gelsenkirchen abdecken. Klima ist für uns eine Herzensangelegenheit, aber das gilt genauso für das Soziale und die Kultur“, fasst Peter Tertocha, neben Gorczyk auch Vorsitzender der Grünen-Fraktion, die diesjährigen Initiativen zusammen.