Gelsenkirchen. Wenn auswärtige Fußballfans S04-Spiele in Gelsenkirchen besuchen, werden zahlreiche zu Wildpinklern. Die SPD beobachtet einen „neuen Problemort“.
Kummer wegen wildpinkelnder Fußball-Fans ist man in Gelsenkirchen-Neustadt ja gewohnt. „Unzumutbar“ findet die SPD-Bezirksverordnete Irmgard Peters-Urban jedoch, dass sich in Sachen Notdurft nun offenbar ein neuer Problemort herausstellt.
Insbesondere Fußballfans auswärtiger Bundesligamannschaften, die sich von den Zügen zu den Bussen begeben, sind Peters-Urban zufolge immer häufiger in der Seitenstraße neben dem Parkhaus in Richtung Peterstraße zu beobachten. Am Ende des früheren Hoppe-Gebäudes (Bochumer Straße 1) stünden sie dann entlang des Geländers und urinierten ohne Rücksicht auf das unterhalb liegende Grundstück.
Wildpinkelnde Fußball-Fans: So reinigt Gelsendienste die Gelsenkirchener Problemzone
Die Situation hat die Politikerin aus dem Süden zum Anlass genommen, um bei der Stadt nachzufragen, wie solche Szenen den Anwohnern der Neustadt dauerhaft erspart werden könnten und ob z.B. zu Lasten von Schalke 04 jeweils an den Spieltagen eine ausreichende Zahl an Toiletten aufgestellt werden könnte.
- 19:04 - das ist unser Schalke-Talk!WAZ-Redakteur Matthias Heselmann spricht mit Schalke-Reporter Andreas Ernst über die 1:2-Niederlage von S04 beim SV Werder Bremen.
Jeden Montag werde der Bereich Parkstraße und der Südausgang des Hauptbahnhofs „aufwendig mit wirkungsstarken Chemikalien gereinigt“, heißt es seitens der Stadt. Auf privaten Grundstücken allerdings könne Gelsendienste nicht tätig werden.
Gelsenkirchen: Pinkelrinne kann auswärtigen Fans nur eingeschränkt überlassen werden
Um das „Wildpinkeln“ bei der Fananreise zu Schalkespielen einzudämmen, wird durch die Bundespolizei an Spieltagen eine „Pinkelrinne“ im Parkhaus Peterstraße geöffnet, wie die Stadt zudem betont. Um „Konfrontationen zwischen rivalisierenden Fangruppen zu verhindern“, könne diese den Gästefans allerdings nur eingeschränkt überlassen werden.
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Und die Toiletten? „Dieser Ansatz wurde in der Vergangenheit bereits verfolgt. Er ist aus verschiedenen Gründen nicht umsetzbar“, heißt es aus dem Hans-Sachs-Haus. Ein wesentlicher Grund hierfür seien die Sicherheitsaspekte bei der Trennung von Fans. „Die Bundespolizei ist bestrebt, die Gästefans kontrolliert bei der Weiterreise zur Arena zu begleiten und diese möglichst schnell abzuwickeln, um Begegnungen der unterschiedlichen Fanlager zu vermeiden. Insofern sollen den Gästefans keine größeren Zeitfenster eingeräumt werden, Toiletten aufzusuchen.“
Die aktuelle Beschwerdelange soll nun noch einmal am sogenannten „Runden Tisch Hauptbahnhof“, in dem sich die Stadt, die Polizei, die Deutsche Bahn, Gelsendienste, der „Arzt mobil e.V.“ und das Management des Bahnhofcenters einbringen, besprochen werden.