Gelsenkirchen. Weil sich EM-Spielplan und Sommerferien überschneiden, ist bereits jetzt schon eine Urlaubssperre für die Polizei Gelsenkirchen verhängt worden.

  • Gelsenkirchen ist ein Austragungsort bei der EM 2024.
  • Die Vorbereitungen der Polizei laufen auf Hochtouren.
  • „Die Vorfreude auf das EM-Turnier ist riesig, aber die Arbeit wird brutal hart“, sagt der Leitende Polizeidirektor Peter Both. Er gibt den aktuellen Stand der Pläne.

Fußball-Feste feiern, das kann Gelsenkirchen. Als Austragungsort der WM 2006 will die Emscherstadt ein weiteres Mal in ihrer Rolle als Gastgeber für die EM 2024 glänzen. Peter Both ist dabei bei der Polizei zuständig für die Sicherheit. Der Leitende Polizeidirektor bringt Fußball-Fans auf den neusten Stand und verrät, wo was für die Besucher aus aller Welt geplant ist. Denn gerade ist auch eine Delegation der UEFA in der Stadt, um mit der Verwaltung, Polizei und weiteren Stellen bei sogenannten „Working Visits“, also Arbeitsgesprächen vor Ort, organisatorische Dinge festzuzurren.

„Die Vorfreude auf das EM-Turnier ist riesig, aber die Arbeit wird brutal hart“, sagt Peter Both. Weil sich EM-Spielplan und Sommerferien überschneiden, ist bereits jetzt schon eine Urlaubssperre verhängt worden. Dadurch sollen genügend personelle Kapazitäten für die Sicherheit an den zehn EM-Spielorten geschaffen werden, allein vier davon sind mit Gelsenkirchen, Köln, Düsseldorf und Dortmund in NRW. Verstärkung erhalten die örtlichen Polizeibehörden auch von den 14 Bereitschaftspolizei-Standorten, zusätzliche Kräfte stoßen darüber hinaus auch „aus Bochum, Recklinghausen oder Münster“ in die Emscherstadt. Interessant dazu:So verstärkt Reul die Polizei in Gelsenkirchen

Public Viewing: An diesen Stellen in Gelsenkirchen ist EM Rudelgucken möglich

Andreas Gabalier bei der Schlager-Strandparty mit Florian Silbereisen im Amphitheater in Gelsenkirchen. Hier sollen bei der Fußball EM 2024 6000 bis 7000 Fans beim Public Viewing mitfiebern können.
Andreas Gabalier bei der Schlager-Strandparty mit Florian Silbereisen im Amphitheater in Gelsenkirchen. Hier sollen bei der Fußball EM 2024 6000 bis 7000 Fans beim Public Viewing mitfiebern können. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Wer nicht im Stadion mangels heiß begehrter und kostspieliger Karten zuschauen können wird, kann vielleicht beim Public Viewing Liveatmosphäre schnuppern. Als Standort dafür „ist das Amphitheater in Gelsenkirchen vorgesehen“, wie Both erklärt. Die fantastische Industrie- und Kanalkulisse nebst einem frenetischen Publikum hat die ARD bereits dazu bewogen, Florian Silbereisens Schlager-Strandpartys dort zu feiern. Der Entertainer war jedes Mal voll des Lobes über Gelsenkirchen. Die Kapazität des Halbrunds für die EM bezifferte die Polizei auf 6000 bis 7000 Zuschauer. Lesetipp: Silbereisen in Gelsenkirchen: Was kein TV-Zuschauer sah

Ein zweiter Standort fürs Rudelgucken „könnte an der Trabrennbahn in Gelsenkirchen entstehen“, falls die zuletzt bei der WM in Qatar so arg schwächelnde National-Elf im Turnier weit kommt. Oder Nationalmannschaften wie die der Türkei oder Bulgariens siegreich von Runde zu Runde spielen und das Fanaufkommen in der Stadt dadurch entsprechend steigt.

Fußball-EM 2024: Hier entstehen in Gelsenkirchen die Fan-Zonen

Fan-Zonen gibt es derer gleich drei – auserkoren dafür wurden der „Heinrich-König-Platz, die Buersche Domplatte sowie der Nordsternplatz im Nordsternpark“, Leinwand und Unterhaltungsprogramm inklusive. Sie sollen Anlaufstätten für 4000 bis 7000 Fußballfreunde werden. Alles frei zugänglich, aber fest im Blick der Ordnungshüter.

Anders sieht es bei der Schalker Arena aus. Der Fußballtempel wird zwei bis drei Wochen vor Turnierstart an die federführende UEFA übergeben. Parallel dazu wird ein Zaun im Radius von mehreren Hundert Metern um das Stadion errichtet. Zutritt nur mit entsprechender Berechtigung. Der im Sperrkreis liegende Parkplatz P1 ist für die Schar der Medienvertreter reserviert, die Schalker Geschäftsstelle bleibt von der Umzäunung unberührt, ebenso wie die Kurt-Schumacher-Straße als Verkehrsschlagader oder die Parkzonen D und E.

Gegen Fan-Märsche zur Arena spricht nach Ansicht Boths im Prinzip nichts, bei potenziell aufgeladenen Begegnungen würde die Polizei aber von vornherein die Reißleine ziehen. Bei welchen Spielpaarungen das der Fall sein könnte, müsse immer individuell geprüft werden.