Gelsenkirchen. Ärger um „brauner Dreck“-Tweet: Nachdem sich die Polizeihochschule von Bahar Aslan getrennt hat, prüft nun die Bezirksregierung. Darum geht es.

Neue Entwicklungen im Eklat um Bahar Aslan: Nachdem die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) die Zusammenarbeit mit Aslan aufgrund ihres umstrittenen Tweets über den „ganzen braunen Dreck in den Sicherheitsbehörden“ beendet hat, prüft nun die Bezirksregierung Münster, ob sie ihre Pflichten als Beamtin verletzt hat.

Aslan war von 2019 bis 2023 als Hauptschullehrerin in Gelsenkirchen tätig. Mittlerweile arbeitet sie an einer Schule in ihrer Heimatstadt Köln. Die „Sachverhaltsprüfung“ obliegt dennoch der Bezirksregierung Münster und nicht der in Köln, wie die WAZ erfuhr. Dabei prüfe man, ob es sich bei Aslans Tweet um eine Pflichtverletzung hinsichtlich ihres Beamtenstatus handelt. Als Beamtin habe Aslan schließlich eine gewisse „Mäßigung und Zurückhaltung“ zu wahren, wie die Bezirksregierung erläuterte.

Bezirksregierung: Folgen für Bahar Aslans Job als Lehrerin stehen aktuell nicht zur Debatte

Mögliche Konsequenzen aufgrund ihres Tweets stünden aber überhaupt noch nicht zur Debatte. Ob Aslans Aussage also auch Folgen für ihren Beruf als Lehrerin haben könnte, sei zu diesem Zeitpunkt längst nicht zu sagen. Prognostizierbar sei auch nicht, wann die Prüfung der Pflichtverletzung abgeschlossen sein wird.

Aslans Tweet und die darauffolgende Entbindung von ihrem Lehrauftrag an der Polizeihochschule haben mittlerweile zu einem Konflikt in der schwarz-grünen Landesregierung geführt. Die Grünen-Fraktion forderte, an der Parteikollegin festzuhalten, während die CDU-Fraktion zuvor ihre Entlassung verlangt hatte. Der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Markus Wagner, reichte jetzt eine Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Diffamierung von Polizeibeamten ein.

Auch in Gelsenkirchen gehen die Meinungen weit auseinander. Während der Kreisverband der Grünen von „Cancel Culture“ beim Umgang mit Aslan sprach, bezeichnete die FDP-Fraktion ihre Aussagen als „populistische Pauschalisierung“.