Gelsenkirchen. Die Polizei Gelsenkirchen sieht eine Verdrängung bei jugendlichen Straftätern, weg vom Altstadt-Kern. Warum da die Fahrradstreife wichtiger wird.
Zwei Eskalationsstufen sind in den vergangenen zwei Jahren auf dem Heinrich-König-Platz (HKP) zu beobachten: 2021 war der Ärger hier bereits sehr groß, als sich Geschäftsleute in der City über das unverschämte Verhalten augenscheinlich gelangweilter Jugendlicher ärgerten. Nachdem Stadt, Polizei und soziale Träger mit einer Mixtur aus stärkerer Präsenz und Jugendarbeit reagierten, gingen die Ordnungsverstöße zurück. Allerdings wurde der HKP dann zum Mittelpunkt von Straftaten.
Nicht umsonst heißt die im Zuge der Rauberserien durch jugendliche Täter in Gelsenkirchen einberufene Ermittlungskommission „EK König“. Neueste Erkenntnisse hat diese jetzt der Politik präsentiert. Und eine zentrale lautet: „Aus polizeilicher Sicht ist der Heinrich-König-Platz nicht mehr der Mittelpunkt.“
Wie Andreas Morbach, Leiter der Polizeiinspektion Gelsenkirchen, im Ordnungsausschuss mittelte, sind die Straftaten von Tätern im Teenager-Alter am und um den Heinrich-König-Platz „deutlich zurückgegangen“. Entwarnung wollte er deshalb allerdings nicht geben. Man sei sehr „offensiv auf der Straße“ unterwegs gewesen, habe auch verdeckte Ermittlungstrupps im Einsatz gehabt. „Das führt in der Regel aber zu erwartbaren Verdrängungseffekten“.
Fahrradstaffel Gelsenkirchen gewinnt bei Einsätzen gegen jugendliche Straftäter an Bedeutung
Es sei deshalb eine gewisse Verlagerung der Straftaten, „vom Kernbereich der Altstadt in den Randbereich“ und eine Verteilung der jugendlichen Täter „in alle kleine Unterzentren“ zu beobachten. Einen Stadtteil könne man noch nicht explizit hervorheben, aktiv seien die Täter aber dort, „wo der Geschäftskern ist, wo es Läden und Fußgängerzonen gibt.“
„Große Hoffnung“ bei Ermittlungserfolgen setzt Morbach in die Fahrradstaffel, die vor zwei Jahren im Gelsenkirchener Süden vorgestellt wurde. „Wir fahren verstärkt mit dem Fahrrad, damit können wir auch stärker in Fußgängerzonen präsent sein.“
Auch wenn die Bereiche außerhalb des Stadtkerns mehr in den Fokus geraten, soll der HKP im Sommer nicht aus den Augen gelassen werden, auch nicht vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD). „Wir sind hier stark präsent und werden das auch in den Sommermonaten weiter sein“, versprach Hans-Joachim Olbering, Leiter des städtischen Referats für Sicherheit und Ordnung.