Gelsenkirchen. Die Sammelstelle der Flüchtlingshilfe mit Spenden für die Ukraine wurde erneut von Vandalen heimgesucht. Nun will die Stadt handeln.

Nun wurden Möbel zerstört, Zigarettenstummel überall in der Halle verteilt, sinnentleerte Sätze in gebrochenem Deutsch mit Creme an die Wand geschmiert: Vandalen haben die neue Sammelstelle der „Task Force Flüchtlingshilfe“ an der Plutostraße 91 verwüstet – zum wiederholten Male. Erst vergangene Woche hatten Unbekannte dort ihr Unwesen getrieben, Spenden zerstört sowie Türen und Gläser eingeschlagen. Mandy Hansen, die nach dem Tod ihres Vaters den Vorsitz des Vereins übernahm, ist erschüttert. „Es ist nur noch verrückt!“

Die Stadt ist nun dabei, für mehr Sicherheit an der städtischen Liegenschaft zu sorgen. Wie man bei der Verwaltung auf Nachfrage bestätigt, sind die Fenster, über die sich die Vandalen offenbar Zutritt in die Halle verschafften, mittlerweile mit Brettern vernagelt worden. Darüber hinaus würden Alarmanlagen und Bewegungsmelder installiert. „Und wir werden der Flüchtlingshilfe einen Container zur Verfügung stellen, damit die Entrümpelung einfacher ist“, so Stadtsprecher Jan-Peter Totzek. Starten soll eine Aufräumaktion am heutigen Samstag, 29. April.

Erneut haben Vandalen für Chaos im neuen Spendenlager der Ukraine-Hilfe in Gelsenkirchen gesorgt.
Erneut haben Vandalen für Chaos im neuen Spendenlager der Ukraine-Hilfe in Gelsenkirchen gesorgt. © Task Force Flüchtlingshilfe | Mandy Hansen

Die Halle an der Plutostraße nutzt die Stadt auch für die Lagerung von Bettgestellen und Matratzen, die für die Unterbringung von Geflüchteten benötigt werden. Diese seien glücklicherweise nicht zerstört worden. „Auch weggekommen ist nichts“, so Totzek.

Aber ob die Sicherheitsmaßnahmen ausreichen? Mandy Hansen ist froh über die Hilfe der Stadt, aber berichtet zugleich, dass sich auch nach Verbarrikadierung der großen, eingeschlagenen Fenster wieder jemand Zutritt zur Halle verschafft habe – also zum wiederholten Mal in dieser Woche, und dieses Mal offenbar über ein kleines Fenster über dem Vordach am Seiteneingang. „Da müssen sie drauf geklettert sein“, ist sich Mandy Hansen sicher. Dabei sei erneut weiteres Chaos in der Halle angerichtet worden.

Ukraine-Hilfe in Gelsenkirchen: Spenden können ab 6. Mai an neuer Sammelstelle abgegeben werden

Immerhin kann man auch bei der „Task Force“ mittlerweile sagen: Gestohlen wurde kaum etwas. Die Eindringlinge hatten offenbar nur Spaß an der Zerstörung. Ermittlungen der Polizei haben sie offenbar nicht abgehalten: Diese erwischte nämlich bereits am vergangenen Mittwoch (19. April) drei Tatverdächtige junge Männer im Alter zwischen 17 und 19 Jahren. Sie wurden bislang allerdings nur wegen Hausfriedensbruch angezeigt, ob sie auch für die Zerstörung in der Halle verantwortlich sind, sei Gegenstand der Ermittlungen, so die Polizei weiterhin.

Die „Task Force Flüchtlingshilfe“ nimmt offiziell ab Samstag, dem 6. Mai, zwischen 9 und 15 Uhr wieder Spenden für die Ukraine an der Plutostraße 91 entgegen. Bis dahin soll die Sammelstelle gesichert und aufgeräumt sein. Fragen beantwortet auch Uwe Bestmann von der Task Force, 0170 3590772.