Gelsenkirchen. 15 Jahre alt und bereits Intensivtäter: Die Gelsenkirchener Polizei hat den Jugendlichen festgenommen. So viele Delikte werden ihm vorgeworfen.
Nach der spektakulären Serie von Teenager-Raubzügen in Gelsenkirchen mit über 100 Straftaten, hat die Polizei einen weiteren Tatverdächtigen festgenommen. Am vergangenen Freitag, 3. Februar, klickten die Handschellen bei einem polizeibekanntem 15-Jährigen.
Gelsenkirchener Intensivtäter wird straffällig im Arresturlaub und nach seiner Entlassung
Um sieben Uhr in der Früh vollstreckten Beamte am Freitag den Untersuchungshaftbefehl gegen den 15 Jahre alten Jungen aus Gelsenkirchen, nachdem die zuständige Staatsanwaltschaft Essen diesen erwirkt hatte.
Dem Teenager werden laut Polizei „ein halbes Dutzend Straftaten“ zur Last gelegt, darunter auch schwerer Raub. Schon in der Vergangenheit war der Gelsenkirchener wegen mehrerer Delikte zu einer Jugendfreiheitsstrafe von „vier Wochen Jugendarrest“ verurteilt worden, so ein Polizeisprecher.
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Offenbar ohne die gewünschte Wende zum Guten: Denn selbst in dieser Zeit wurde er erneut straffällig, so unter anderem während eines Arresturlaubes und direkt am Tag seiner Entlassung am 10. Januar dieses Jahres abermals.
Sechs Delikte ordnet die Polizei Gelsenkirchen dem 15-Jährigen mit polnischen Wurzeln zu, darunter sind „räuberischer Diebstahl und Erpressung sowie mehrere schwere Raube“, die er mit einem oder zwei Komplizen begangen habe. Beute: Meist iPhones, iPods (Kopfhörer) und kleine Bargeldbeträge.
15-Jähriger raubt Teenager aus: „Handy, Pullover und sechs Euro“ erbeutet
Bei einem Raubzug am 10. Oktober des vergangenen Jahres habe der Tatverdächtige „sogar einen Hammer“ benutzt, um seinen Opfern zu drohen und zuzuschlagen. Während seines Arresturlaubs ging der Intensivtäter am 2. Januar dieses Jahres einen Teenager auf der Bismarckstraße an. Beute: „Ein Handy, ein Pullover und sechs Euro“, so die Aufzählung der Polizei.
Nachdem er am 10. Januar dieses Jahres morgens um sieben Uhr aus der Jugendarrestanstalt entlassen worden war, beging der 15-Jährige der Polizei zufolge nur wenige Stunden später wieder den nächsten schweren Raub. „Opfer um 14.15 Uhr wurde ein Zwölfjähriger“, so ein Sprecher.
Im Visier hatte der augenscheinlich unbelehrbare 15-Jährige dabei fast immer nahezu gleichaltrige Kinder und Jugendliche. Die meisten seiner Opfer waren dem Gelsenkirchener Polizeipräsidium zufolge „zwischen zwölf und 15 Jahre“ alt. Ein Opfer allerdings schon 19 Jahre.
Das Netz der Polizei zieht sich immer weiter zu, nachdem im Herbst des vergangenen Jahres eine Ermittlungskommission eingesetzt worden ist. Jüngeren Angaben der Polizei zufolge sind von den 117 Straftaten bislang 69 aufgeklärt worden. Das entspricht einer Quote von 59 Prozent, also mehr als die Hälfte – die Polizei ist zuversichtlich, dass die Zahl der aufgeklärten Fälle sich noch erhöht im Verlauf der weiteren Ermittlungen.
Insgesamt konnten im Rahmen der intensiven Ermittlungsarbeit bisher fünf Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen werden. Gegen weitere Verdächtige wird ermittelt.