Gelsenkirchen. Nach zwei Großeinsätzen der Polizei wegen eines möglichen Amoklaufs an der Gesamtschule in Gelsenkirchen-Bismarck gibt es einen Verdächtigen.

Zwei Mal rückte die Polizei in der vergangenen Wochen mit einem massiven Aufgebot – darunter auch zahlreiche Spezialkräfte – zur Evangelischen Gesamtschule (EGG) in Gelsenkirchen-Bismarck aus, nachdem ein bis dato Unbekannter per Mail eine Gewalttat angedroht hatte.

Bereits am Wochenende machten die ersten Meldungen die Runde, dass die Polizei inzwischen einen Verdächtigen gefasst habe, am Montagmorgen (23.1.) erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft dann in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass sich im Zuge der Ermittlungen bereits am späten Freitagnachmittag der Verdacht gegen einen 24 Jahre alten Gelsenkirchener richtete.

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien keine gefährlichen Gegenstände aufgefunden. Sichergestellt wurden jedoch Datenträger, die nun ausgewertet werden. Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen und zur Wache gebracht. „Er bestreitet, der Täter zu sein. Nach polizeilichen Maßnahmen konnte er die Wache am selben Tag wieder verlassen“, heißt es seitens der Behörden. Die Ermittlungen dauern weiterhin an. Auch am Montag (23.1) ist die Polizei, unter anderem mit Experten des Kommissariates Kriminalprävention und Opferschutz, an der Bismarcker Schule im Einsatz.

Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen (EGG) wurde zweimal in drei Tagen bedroht

Die wegen des Amok-Alarms ausgefallene Zeugnisübergabe am vergangenen Freitag wird indes nun am Dienstag nachgeholt. Dann steht den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften auch seelsorgerische Unterstützung zur Seite, um das Erlebte zu verarbeiten. Das hatte die Landeskirche, die Trägerin der Evangelischen Gesamtschule ist, allen Beteiligten bereits am vergangenen Mittwoch zugesagt, nachdem die Schule aufgrund des ersten Amok-Alarms evakuiert und von schwerbewaffneten Polizisten durchkämmt wurde.

Nur zwei Tage später ging abermals eine Drohung ein, weil die allermeisten Schülerinnen und Schüler aber noch darüber informiert werden konnten, ehe der Unterricht hätte beginnen sollen, musste die EGG nicht erst evakuiert werden, sondern blieb gleich geschlossen.

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