Gelsenkirchen. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen wird die Evangelische Gesamtschule Bismarck in Gelsenkirchen bedroht. Was wir bisher wissen.
Zwei Tage ist es erst her, dass ein massives Polizeiaufgebot, darunter auch zahlreiche Spezialkräfte der Polizei, die Evangelische Gesamtschule in Gelsenkirchen-Bismarck geräumt hatte, weil ein bislang Unbekannter eine Gewalttat angedroht hatte. Nun, am Freitagmorgen, meldet die Schule erneut eine Bedrohungslage: „Aufgrund einer veränderten Gefahrenlage findet heute kein Unterricht statt. Leider müssen wir auch alle Anmeldegespräche für heute absagen“, heißt es in einer knappen Mitteilung.
Die Gelsenkirchener Polizei bestätigte auf Nachfrage der WAZ zunächst, dass die Schule abermals wegen einer Bedrohung geschlossen werden musste. Die Drohung ging auch dieses Mal per E-Mail ein. Einsatzkräfte der Polizei sorgen für die Sicherheit vor Ort.
Es ist fast ein Déja vu: auch am Freitag stehen wieder Polizeiautos (auch zivile) vor der Evangelischen Gesamtschule Bismarck, sperren Beamtinnen und Beamte den Bereich um die Schule weiträumig ab. Doch um 9.30 Uhr sind es deutlich weniger Einsatzkräfte als zwei Tage zuvor. Schüler, Lehrer und Eltern sind keine zu sehen: Schüler auf dem Weg in die Schule werden bereits weit vorher von der Polizei in Empfang genommen und wieder nach Hause geschickt.
Bereits am Mittwoch wurde Amok-Alarm an der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen ausgelöst
Rückblick: Am Mittwochmorgen, um 7.52 Uhr, rückte die Gelsenkirchener Polizei mit einem Großaufgebot und Spezialkräften aus, weil an der Schule im Stadtsüden Alarm ausgelöst wurde. Unterstützt wurden die hiesigen Beamten von zahlreichen Einsatzkräften aus anderen Städten. Die Polizei hatte am einen Hinweis zur Androhung einer Amok-Tat an der Gesamtschule erhalten und sofort reagiert. Ein bislang Unbekannter hatte die Tat per E-Mail angekündigt. Da nach polizeilicher Einschätzung die Möglichkeit einer Tat nicht auszuschließen war, sicherte die Polizei mit starken Kräften das Gebäude und räumte die Schule.
Anwohner, die den Einsatz beobachteten, waren schockiert. „Normalerweise ist so etwas immer weit weg und jetzt vor der eigenen Haustür“, sagte ein Mann mit besorgter Stimme. Währenddessen fragten sich andere Eltern bereits, wie sie ihre Kinder in den kommenden Tagen beruhigt in die Schule schicken könnten. Ein Polizeisprecher versuchte zu beruhigen und erklärte, dass die Ermittlungen auch in den kommenden Tagen weiter gehen werden und alles für die Sicherheit der Lehrer und Schüler getan werde. Darüber hinaus wies die Polizei auch darauf hin, dass der Verfasser solcher Drohschreiben mit einer empfindlichen Strafe zu rechnen hat.
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Die Schülerinnen und Schüler sollten am Freitag (20. Januar) eigentlich zurückkehren, nachdem die Schule am Donnerstag zunächst geschlossen blieb. Normalen Unterricht hätte es am Freitag aber nicht gegeben – „es ist ja ohnehin der Tag der Zeugnisvergabe“, hatte Schulleiter Volker Franken gegenüber der WAZ erklärt. In ihren Klassen sollten die Kinder und Jugendlichen am Freitag eigentlich mit ihren Lehrern über das am Mittwoch Erlebte sprechen. Auch vonseiten der Kirche sollte es seelische Unterstützung für Schüler und Lehrer geben – das kündigte die evangelische Landeskirche Westfalen an, die Trägerin der Gesamtschule ist.
Gesamtschule in Gelsenkirchen: Anmeldetermine müssen erneut verschoben werden
Am Mittwoch und Donnerstag hätten außerdem eigentlich die Anmeldungen für das neue Schuljahr an der Gesamtschule laufen sollen. 80 Familien, die am Mittwoch vorbeikommen wollten, musste aufgrund des Amok-Alarms abgesagt werden. Jetzt muss ein Ersatztermin gefunden werden: Da dieser aber auch mit den anderen Gelsenkirchener Schulen koordiniert werden muss, ist das nicht so einfach. Die wie immer vorgezogene Anmeldung an der EGG läuft laut Plan vom 17. bis 21. Januar. Eigentlich hatte die Schule sich verpflichtet, bis spätestens zum 25. alle Eltern informiert zu haben, ob ihr Kind aufgenommen wurde oder nicht. Die Anmeldungen an den städtischen Gesamtschulen sind nämlich nur bis zum 26. Januar möglich.