Gelsenkirchen. Kaum ein Thema erhitzt die Gemüter von Autofahren so viel wie Blitzer. Wie Gelsenkirchen im bundesweiten Ranking abschneidet.

In Gelsenkirchen ist das Risiko, als zu schneller Autofahrer geblitzt zu werden, unter allen Ruhrgebietsstädten am höchsten. Dies jedenfalls ergibt ein Städtevergleich der Berliner Anwaltskanzlei Goldenstein. In der bundesweiten Untersuchung liege Gelsenkirchen in der Tabelle der größten Städte auf Rang 14, wenn es um die Blitzerdichte bezogen auf die Länge des Straßennetzes gehe.

Blitzer-Ranking: Neben Gelsenkirchen nur noch Oberhausen in den Top 20

Alle anderen Revier-Großstädte – Oberhausen (Rang 15), Dortmund (27), Bochum (29) Duisburg (36) und Essen (37) – liegen im Ranking hinter Gelsenkirchen.

13 feste Blitzeranlagen gibt es im Stadtgebiet von Gelsenkirchen, hinzu gerechnet werden müssen noch zwei bis drei mobil eingesetzte Anlagen pro Tag. Zu den bekanntesten Blitzern in Gelsenkirchen zählt die Anlage nahe der Schalker Arena an der Kurt-Schumacher-Straße, weitere Radarfallen befinden sich an den ebenfalls stark frequentierten Straßen Ringstraße, Adenauer- und Hans-Böckler-Allee, Ressestraße, Florastraße, Ostpreußenstraße oder Nordring.

Zu großer Aufmerksamkeit schaffte es auch der Gelsenkirchener Super-Blitzer „Rudi“, eine mobile Anlage, die bereits in ihrer Testphase mehr als 10.000 Raser überführte. Und auch in den ersten offiziellen Einsatzmonaten lieferte der Superblitzer hohe Zahlen: Mehr als 11.000 Temposünder erwischte Rudi zwischen Juli bis Ende November 2021. Fällig wurden mehr als 100.000 Euro. Bei Ausleihkosten in Höhe von 180.000 Euro für zwei Jahre ist das ein rentables Geschäft im Dienste der Sicherheit für die Stadt.

Ein Super-Blitzer im Einsatz an der vielbefahrenen Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen. Das Bild zeigt ein Testgerät, das die Stadt zur Erprobung im Einsatz hatte. Heute nutzt sie auf Leihbasis für zwei Jahre das laserunterstützte „Super-Auge“ zur Bekämpfung von Raserei im Verkehr.
Ein Super-Blitzer im Einsatz an der vielbefahrenen Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen. Das Bild zeigt ein Testgerät, das die Stadt zur Erprobung im Einsatz hatte. Heute nutzt sie auf Leihbasis für zwei Jahre das laserunterstützte „Super-Auge“ zur Bekämpfung von Raserei im Verkehr. © Foto: Stadt Gelsenkirchen

Die Berliner Kanzlei hat nach eigenen Angaben unter anderem mit Hilfe mehrerer Blitzer-Apps wie Waze und Blitzer.de die durchschnittliche Anzahl an festen, mobilen und teilstationären Blitzern in den 40 größten deutschen Städten ermittelt und diese Zahl ins Verhältnis zur jeweiligen Straßenfläche gesetzt.

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Gelsenkirchen liegt dabei mit Blick auf Deutschlands 40 größte Städte mit seinen 13 stationären und zwei bis drei mobilen Anlagen im vorderen Mittelfeld, weil zugleich die Straßenfläche mit 1168 Hektar relativ klein ist. 17,7 feste sowie 3,6 mobile und teilstationäre Blitzer pro Tag gibt es der Untersuchung zufolge in den 40 größten Städten im Schnitt.

Hamburg hat in absoluten Zahlen die meisten Blitzer

Die größten Städte haben das längste Straßennetz, das liegt auf der Hand. Deshalb stehen bei der Betrachtung der absoluten Zahlen die Metropolen bei der Blitzeranzahl eben auch weit vorne. Deutschlandweit am meisten Messgeräte hat Hamburg, wo Autofahrer täglich an 77 Orten geblitzt werden können. Köln (71,1), Berlin (54,4), Stuttgart (43,9) und Wuppertal (36,7) folgen auf den weiteren Plätzen.

Die im Vergleich dazu kleinere Emscherstadt Gelsenkirchen befindet sich in dieser Tabelle mit 15,8 Blitzern pro Tag eher auf einem hinteren Rang. Im Bundesdurchschnitt werden 11,4 Blitzer pro Tag und pro 1000 Hektar Stadtfläche eingesetzt.