Gelsenkirchen-Bismarck. Nun steht die Entscheidung: Der RVR hat das Ex-Bahnwerk Bismarck an den spanischen Zughersteller CAF verkauft. Was in Gelsenkirchen geplant ist.
Der RVR hat das ehemalige Bahnbetriebswerk Bismarck in Gelsenkirchen an die spanische Eisenbahn-Unternehmensgruppe und Zughersteller CAF verkauft. Seit 2001 ist der Regionalverband Eigentümer des Ensembles aus Ringlokschuppen, Hallen, Drehscheibe, Gleis- und Grabelandbereichen auf einer Gesamtfläche von zehn Hektar. Ursprüngliche Planungen, das Ensemble für touristische Zwecke zu entwickeln, ließen sich nicht realisieren. In Kürze wollen der RVR und die Stadt Gelsenkirchen „die Erwerberin und ihr Konzept vorstellen“ – klar wird dann sicher auch, was mit bisherigen Mietern und Nutzern des Komplexes, darunter mehrere Eisenbahnhistorische Vereine, wird.
In Gelsenkirchen werden batterie-elektrische Schienenfahrzeuge gewartet
Teile des Bahnbetriebswerks stehen seit 1991 unter Denkmalschutz. CAF hat das Ensemble laut RVR z1. Januar in Gänze erworben, um es ab 2023 für eigene Zwecke zu entwickeln. In Gelsenkirchen wird CAF ihre modernen akkubetriebenen Regionaltriebzüge für den Nahverkehr in der Region instandhalten. Die Spanier werden nach Informationen der WAZ ab 2025 mit batterie-elektrischen Schienenfahrzeugen auf den Strecken vom Niederrhein über das Ruhrgebiet bis ins Münsterland den Fahrbetrieb aufnehmen und ihre Flotte bis 2028 auf insgesamt 63 Züge aufstocken. Zum Mobilitäts-Auftrag gehört auch ein Instandhaltungs- und Verfügbarkeitsvertrag über 30 Jahre, für den ein geeigneter Standort für einen Service- und Wartungsbetrieb gesucht wurde.
Wir taggen GElsen: Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt. Oder besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.
Das Verkaufsverfahren lief laut RVR im Rahmen eines EU-weiten wettbewerbsähnlichen Auswahlverfahrens. Die jetzige Käuferin sei als Bestplatzierte aus dem Verfahren hervorgegangen. Nina Frense, Beigeordnete Umwelt und Grüne Infrastruktur beim RVR, lobt den Verkauf „und die Ansiedlung eines zukunftweisenden Gewerbebetriebs. Damit stärken wir nicht nur den Wirtschaftsstandort, sondern tragen auch dazu bei, weiteren Flächenverbrauch auf der grünen Wiese zu vermeiden.“
Am ehemaligen Bahnbetriebswerk sollen bis zu 200 neue Arbeitsplätze entstehen.