Gelsenkirchen-Bismarck. RVR stellt Weichen für den Verkauf des früheren Bahnbetriebswerks Bismark. Für Gelsenkirchener Baudenkmal liegen „mehrere konkrete Anfragen vor“.

Die Weichenstellung für die Zukunft des Bahnwerks Bismarck ist in Essen erfolgt: Der Verbandsausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR) hat in seiner Sitzung am Montag (21. März) beschlossen, den Verkauf des ehemaligen Gelsenkirchener Bahnbetriebswerks im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens einzuleiten.

Gelsenkirchener Anlage steht seit 1991 unter Denkmalschutz

1988 endete der Betrieb in Bismarck. Seit 2001 ist der RVR Eigentümer des Bahnwerks mit einer Gesamtfläche von rund zehn Hektar. Neben den Gebäuden um den 16-ständigen Ringlokschuppen gehören Gleisanlagen, Stellflächen und Grabeländer zum Objekt. Die Baukörper und Teile der Außenanlage wie die Drehscheibe und einzelne Gleisstränge stehen seit 1991 unter Denkmalschutz. „Da der RVR die Immobilie nicht selbst nutzen möchte, soll das Areal am Immobilienmarkt zum Verkauf angeboten werden. Gewerbeflächen mit direktem Gleisanschluss sind im Ruhrgebiet aktuell knapp. Dementsprechend liegen dem RVR bereits mehrere konkrete Anfragen vor“, heißt es in der Pressemitteilung des Regionalverbands. Weiteres Thema:Räumungsklage: RVR will die Bahnfreunde Bismarck los werden

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Nach WAZ-Informationen zählt die spanische Firma CAF zu den Interessenten. Sie wird ab 2025 mit batterie-elektrischen Schienenfahrzeugen auf den Strecken vom Niederrhein über das Ruhrgebiet bis ins Münsterland den Fahrbetrieb aufnehmen und ihre Flotte bis 2028 auf insgesamt 63 Züge aufstocken. Zum Auftrag gehört auch ein Instandhaltungs- und Verfügbarkeitsvertrag über 30 Jahre, für den ein geeigneter Standort für einen Service- und Wartungsbetrieb gesucht wird. Neben Duisburg und Oberhausen hat dabei offenbar Gelsenkirchen mit dem Bahnbetriebswerk gute Chancen im Rennen um die Ansiedlung. Lesen Sie auch: Exklusiv: Wo in Gelsenkirchen 200 neue Jobs entstehen könnten

Eine eisenbahnaffine Nutzung wird vorrangig angestrebt

Die Immobilie werde nur als Ganzes veräußert, stellt der RVR fest. Der Verkauf soll im Rahmen eines wettbewerblichen, transparenten Ausschreibungsverfahren durchgeführt werden. „Im Zuge der Ausschreibung werden Zuschlagskriterien festgelegt“, erklärt RVR-Sprecher Jens Hapke. Insbesondere ein zeitnaher Beginn von ersten Baumaßnahmen sei laut RVR erforderlich, damit die denkmalgeschützten Bestandteile gesichert werden. Diese Anforderung werde vorrangig durch eine eisenbahnaffine Nutzung möglich sein. Weiteres Thema:Gelsenkirchener Bahnfreunde erkennen RVR-Räumungfsforderung an

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Die Ausschreibung werde nun entscheidungsreif auf den Weg gebracht, so Hapke. „Wir werden das mit hoher Priorität vorantreiben.“ Auf den Verkauf wird durch eine öffentliche Bekanntmachung aufmerksam gemacht werden. Endgültig grünes Licht für den Verkauf muss später die Verbandsversammlung geben. Das gesamte Wettbewerbsverfahren wird laut RVR durch einen externen Fachanwalt begleitet, „um ein schnelles und rechtssicheres Verfahren zu gewährleisten“.