Scholven/Hassel. Auf einer Info-Veranstaltung präsentierte die Stadt Gelsenkirchen ihre Pläne für das Industriegebiet an der Ulfkotter Straße.
Die Stadtverwaltung will den planungsrechtlichen Rahmen abstecken, die Bewohner im Gelsenkirchener Stadtnorden zeigten sich aber skeptisch. BP hat erklärt, im Industriegebiet nördlich der Ulfkotter Straße bauen zu wollen. Favorisiert ist dabei eine Anlage zur Pyrolyse von Kunststoffen in Kooperation mit Brightmark.
Gegenüber den einstigen Planungen auf der Norderweiterung des bisherigen BP-Gebietes hat es Änderungen gegeben. Die Anlagen sollen zwar in funktionalem Zusammenhang mit der Petrochemie-Anlage stehen, aber für die Recycling- und Wasserstoffwirtschaft dienen. Eingegrenzt wird das Gebiet, für das die Stadtverwaltung einen Angebots-Plan nach Vorentwürfen aufstellt, von der Autobahn 52, der Ulfkotter Straße, dem Scholver Feld und dem Bereich Auf der Kämpe.
Details soll ein städtebaulicher Nutzungsvertrag regeln
Die Anlagen sollen nun statt bis zu 50 Meter lediglich etwa 25 Meter hoch werden, ein Grüngürtel soll das Gewerbegebiet rundum einfassen, wo nicht bereits Bäume stehen. „Es ist noch nichts endgültig“, betonte Thomas Robbin für die Stadtplanung bei der Bürgerinformationsveranstaltung in der Lukas-Kirche. Gleichwohl habe BP bereits dargestellt, dass das Unternehmen im Umbruch sei und sich neu aufstellen und bis 2050 klimaneutral werden wolle.
Daher seien auch keine großen Petrochemie-Anlagen auf der fraglichen Fläche vorgesehen. Auch wolle BP nicht allein dort bauen. Details sollen auch in einem städtebaulichen Nutzungsvertrag mit dem Unternehmen festgehalten werden, gab Björn Eimler für die Stadtverwaltung weiter. Es seien allein 13 Gutachten nötig, um zu bewerten, welche Auswirkungen der Bau und der Betrieb von Industrieanlagen dort haben könnten. Sie legen etwa die Maßnahmen des Emissionsschutzes oder für einen Störfall fest.
BP strebt neue Ausrichtung an
„Es soll da nicht irgendetwas entstehen, sondern eine Anlage der Kreislaufwirtschaft, des Kunststoffrecyclings“, betonte Eimler. Außerdem würden beispielsweise Dachbegrünung und Photovoltaik-Anlagen vorgeschrieben. Der Planentwurf sieht einen vergrößerten Grünanteil gegenüber der ursprünglichen Anlage vor, enthalten ist da auch ein Rückhaltebecken für Niederschlagswasser.
Getrennt soll das Regenwasser in Zukunft in den Rapphoffs Mühlenbach, das Oberflächen-Schmutzwasser in die Emscher geleitet werden. Erschlossen werden soll das Gebiet über den bestehenden Knoten an der Ulfkotter Straße.
Die Pläne liegen bis zum 22. Oktober im Rathaus Buer aus, Stellungnahmen können auch online abgegeben werden. Kontakt und Info unter https://www.gelsenkirchen.de/de/Infrastruktur/Stadtplanung/Oeffentlichkeitsbeteiligung/Aktuelle_Beteiligungen.