Gelsenkirchen. BP will im Norden Gelsenkirchens eine Anlage für Kunststoffrecycling bauen. Die Bürgerbeteiligung läuft, die Pläne werden öffentlich erörtert.

Der BP-Konzern definiert seine Pläne am Standort Gelsenkirchen-Scholven als „Leuchtturmprojekt“. Auf der Fläche, die einst für die umstrittene sogenannte Norderweiterung vorgesehen war, soll eine bislang einzigartige Anlage zum Kunststoffrecycling aufgebaut werden. Zusammen mit dem Unternehmen Brightmark will BP im dreistelligen Millionenbereich investieren, von 120 bis 150 neuen Arbeitsplätzen ist die Rede, von maximal bis zu 800.000 Tonnen Kapazität. Das Verfahren durchläuft derzeit die Stufen des Planungsrechts. Der nächste Termin steht in Hassel an.

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Kritik, unter anderem von den Grünen, Linke und AUF, gibt es auch an den neuen Plänen. Doch die Politik hat seit Jahresbeginn mit breiter Mehrheit den Weg für das Projekt frei gemacht. Nun steht die öffentliche Vorstellung der Pläne zum „Industriegebiet nördlich Ulfkotter Straße“ an. Das 58 Hektar große Plangebiet umfasst die Fläche zwischen der Halde Scholver Feld, der Straße Auf der Kämpe, der Bundesautobahn A 52 mit der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Hassel und der Ulfkotter Straße.

Versammlung in der Lukaskirche am Eppmannsweg

Die Info-Veranstaltung findet am Mittwoch, 28. September, 18 Uhr, in der Lukaskirche, Eppmannsweg 32 c, statt. Fachpersonal der Verwaltung ist vor Ort. Im Rahmen der Versammlung besteht die Möglichkeit, die vorgestellte Planung zu diskutieren.

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Die Nutzung der Fläche soll auf „industrielle Anlagen und Betriebe in Gestalt von zukunftsgerichteten nachhaltigen Technologien insbesondere solche der Kreis- und Wasserstoffwirtschaft, die im funktionalen Zusammenhang zu den petrochemischen Anlagen im Bestandswerk stehen, beschränkt werden“, so die Stadt. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung wird auch festgeschrieben, wie die mit der Planung verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft zu kompensieren sind und der klimaneutrale Betrieb von neuen Gebäuden durch bessere energetische Gebäudestandards vorzunehmen ist. Zudem geht es beispielsweise um die Verkehrsanbindung, die Entwässerung oder wie erhaltenswerte Gehölzstrukturen, insbesondere eine Stieleichen-Baumreihe, gesichert werden.

Die Pläne können außerdem im Rathaus Buer, Goldbergstraße 12, Zimmer 285, während der Öffnungszeiten eingesehen werden.